Wer hat Angst vor Armstrong?
Erst jetzt wird bekannt, dass Lance Armstrong den Ermittlern im Mai während sieben Stunden Auskunft über seine intensivsten Dopingjahre gab. Der Radstar soll dabei auch den Weltverband UCI belastet haben.

In einem siebenstündigen Gespräch stellte sich Lance Armstrong in Washington den Fragen der Dopingfahnder. Er sprach dabei insbesondere über die Jahre, in denen er massives Doping betrieben hatte. Laut Armstrongs Anwalt Elliot Peters hat der einstige Superstar, dessen sieben Tour-de-France-Siege aberkannt wurden, das Treffen in Washington selbst angeregt und organisiert. Das Meeting fand bereits am 22. Mai, wurde aber zunächst nicht publik.
Armstrong wurde gemäss Peters zu allem befragt, insbesondere zu den eigenen Dopingpraktiken und den Zusammenhängen mit den Verantwortlichen des Rad-Weltsportverbandes UCI. Beleuchtet wurden die Jahre um die Jahrhundertwende herum.
Einzelheiten des langen Gesprächs, das Armstrong mit den drei Mitgliedern der unabhängigen Radsport-Reformkommission führte, wurden nicht bekannt. Es ist jedoch anzunehmen, dass Armstrong frühere UCI-Exponenten wie den Holländer Hein Verbruggen, der von 1991 bis 2005 Präsident war, belastet hat.
Die beträchtlichen Geldsummen, die Armstrong der UCI für Projekte überwiesen hatte, lassen sich im Grunde genommen nur dadurch erklären, dass die UCI von Armstrongs massivem Doping wusste, es aber geheim hielt.
Präsidiert wird die Kommission vom Schweizer FDP-Politiker und früheren Staatsanwalt Dick Marty. Die weiteren Mitglieder sind der deutsche Dopingexperte Ulrich Haas und der Australier Peter Nicholson, ein ehemaliger Militäroffizier und Ermittler von Kriegsverbrechen.
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