Wer bunkert alte Nötli für über eine Milliarde Franken?
In 2 Jahren läuft die Umtauschfrist für die Banknoten von 1976 ab. Noch sind Noten im Wert von über einer Milliarde nicht zurückgegeben worden.
Nach 20 Jahren sind alte Noten entweder verloren oder kaputt gegangen. Davon ging man bisher aus. Die Nötli einer alten Serie verloren deshalb nach der Umtauschfrist ihren Wert.
Das will der Bundesrat ändern: Alte Banknoten sollen künftig unbefristet eingetauscht werden können. Die Lebenserwartung sei gestiegen, die Mobilität der Bevölkerung habe zugenommen, schreibt er in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Aufhebung der Umtauschfrist soll verhindern, dass jemand plötzlich wertlos gewordene Banknoten besitzt.
Daher sollen Schweizer Banknoten ab der 6. Serie unbegrenzt umgetauscht werden können. Diese wurde ab 1976 in Umlauf gebracht und die Umtauschfrist läuft im Mai 2020 aus. Von der Serie sind noch Noten im Wert von über 1 Milliarde Franken im Umlauf.
Erlös nicht umgetauschter Noten
Die vom Bundesrat vorgeschlagene Änderung des Bundesgesetzes über die Währung und Zahlungsmittel (WZG) ist in der Vernehmlassung mehrheitlich positiv aufgenommen worden. Die Befürchtung, dass der Fondssuisse nicht mehr ausreichend finanziert wird, hält er für unbegründet.
Dieser könne künftige Aktivitäten aus seinen Kapitalerträgen decken, heisst es in der Mitteilung. Der Fonds, der ungedeckte Elementarschäden bei Naturkatastrophen deckt, profitiert heute vom Erlös der nicht umgetauschten Banknoten.
Umtausch internationaler Währungen
Auch die Bedenken, dass die Aufhebung der Umtauschfrist das Kriminalitätsrisiko erhöhe, teilt der Bundesrat nicht. Die Regelung, dass die Noten sechs Monate nach dem Rückruf nicht mehr als Zahlungsmittel gälten, bleibe bestehen. Danach müssten die Noten an einem Schalter der SNB umgetauscht werden, die deren Echtheit und Herkunft prüfe.
In der Botschaft erinnert der Bundesrat auch daran, dass Banknoten der international bedeutsamen und weltweit gehandelten Währungen zeitlich unbeschränkt umgetauscht werden können. Das gilt insbesondere für den Euro, den US-Dollar und das britische Pfund.
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