Wenns am Donnschtig vieri schloot
Tarek Moussalli macht auf der Plakette 2019 den Ändstraich und das Ende der Muba zum Thema.

Die bewundernden Ahs und Ohs im Publikum waren nicht zu überhören, als das Fasnachts-Comité gestern Vormittag im grossen Saal des Volkshauses die Fasnachtsplakette 2019 aus der Taufe hob. Gegen 450 Vertreter aller beim Comité gemeldeten Fasnachtseinheiten waren in Begleitung gekommen, um dem nahezu traditionellen Anlass beizuwohnen und am Ende eine Goldplakette als Geschenk entgegennehmen zu dürfen.
«Bis zletscht» heisst das Motto der Plakette 2019 und nimmt dabei Bezug auf gleich zwei Themen: einerseits auf das Ritual des Ändstraichs am Fasnachtsdonnerstag kurz vor vier Uhr in der Früh und andererseits auf die Muba, die Mutter aller Messen, der nach 103-jährigem Bestehen nun im kommenden Februar die letzte Stunde schlägt. Dazu dichtete Fasnachts-Comité-Mitglied Alexander Sarasin:
Ändstraich isch do au symboolisch,wells dr muba nimme wool isch.Ändstraich duet fir si bedyyte:Jetzt kaasch s Dootegleggli lyyte.D Uur lauft no bis zletscht ganz guet.Kain me ziet dr Hermes-Huet.Vor me dää an Naagel hänggt,hets em no zum Sujet glänggt.Bi dr Mäss frogsch di ganz blaich:Isch das jetz dr letschti Straich?
Der wartende Strassenwischer
Der Plakettenentwurf stammt vom Grafiker, Cliquenkünstler und Tambour Tarek Moussalli (44) und fängt die letzten Sekunden vor dem jährlichen Ende der Fasnacht ein: Eine Gruppe von klassischen Fasnachtsfiguren steht – die letzten Marschtakte spielend – um eine Laterne, und ein Strassenwischer wartet darauf, mit den Aufräumarbeiten beginnen zu können. Die Laterne selber stellt die unverkennbare Uhr der Rundhof-Messehalle als Symbol der Muba und der Basler Messe dar.
Es ist Tradition, dass für die Auswahl der Plakette jeweils ein anonymer Wettbewerb durchgeführt wird. In diesem Jahr konnte Adrian Kunz, beim Comité verantwortlich für das Ressort Plakette, mit Genugtuung feststellen, dass 100 Entwürfe (gegenüber dem Vorjahr +18) von 23 Künstlerinnen (+9) und 47 Künstlern (+7) eingegangen waren. Zu verschiedenen Themen – etwa die Tesla-Beschaffung durch die Polizei, das Jubiläum 1000 Jahre Münster oder die Liebesschlösser am Käppelijoch – gab es gleich mehrere Entwürfe. «Die Eingaben», so resümierte Kunz, «lasen sich wie ein Jahresrückblick.»
Kriterien für eine gute Plakette sind die technische Umsetzbarkeit, eine gute grafische Gestaltung, Fasnächtlichkeit und gute Verkaufschancen. «Am meisten überzeugt hat uns, dass die Plakette von Tarek Moussalli ein aktuelles regionales Thema mit einem fasnächtlichen Ritual verbindet und im Sujet ‹bis zletzscht› vereint», so Adrian Kunz.
Erstmals einen Plakettenentwurf eingereicht hatte Moussalli im Jahr 2010 – damals ohne Erfolg. Auch sein zweiter im Jahr 2013 blieb chancenlos. Glück brachte ihm endlich der Plakettenentwurf für die Fasnacht 2015: «Mir basse in kai Schublade», hiess das Motto und nahm den Roche-Turm aufs Korn. Jetzt hat er zum zweiten Mal gewonnen. Er folgt damit in die Fussstapfen seines Ururonkels Emil Knöll, der die Plakette für die Fasnacht 1927 – eine Morgestraich-Impression – entwarf.
Gleiche Preise
Die Plakette 2019 ist mit zwei Konstanten verbunden: Zum einen ist es das 80. Mal, dass die Firma René F. Müller AG, in vierter Generation von Mike Müller geführt, ohne Unterbruch die Basler Fasnachtsplakette herstellt. Zum anderen sind die Preise und das Sortiment gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Die Kupferne kostet 9, die Silberne 18 und die Goldene 45 Franken. Das Bijou und der an der letzten Fasnacht erstmals eingeführte und nun definitiv in den fünfteiligen Plakettensatz aufgenommene Anhänger kosten je 100 Franken. Die Erstausgabe der Plakette startet am Samstag, 5. Januar 2019, um 8 Uhr in der Kantonalbank beim Fischmarkt.
Zu einer weiteren fasnächtlichen Erstausgabe kommt es bei der Post. Fasnachts-Comité-Obfrau Pia Inderbitzin konnte verkünden, dass am 24. Januar die Post eine Sondermarke zum Thema Basler Fasnacht vorstellen wird.
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