Wenn Schauspieler sich für ihre Filme schämen
Jim Carrey findet «Kick-Ass 2» zu brutal und zieht öffentlich darüber her. Er ist nicht der einzige Schauspieler, der seinen Film im Nachhinein bereut.
Jim Carrey macht gerade Werbung der merkwürdigen Art für seinen neuen Film «Kick-Ass 2»: Weil er den Streifen zu brutal findet, verweigert er sich den üblichen PR-Aktionen. Der Actionstreifen handelt von einem Teenagermädchen und seinen Freunden, die sich als Superhelden verkleiden und alles andere als zimperlich mit dem Bösen umgehen: mit brutalen Schlägereien, Messerstechereien und Geballere. So exzessiv, dass man als Kinogänger gar nicht anders kann, als laut loszulachen, genau wie in Teil 1 von «Kick-Ass».
Zum Zeitpunkt des Drehs war die übertriebene Brutalität noch kein Problem für Carrey alias Colonel Stars and Stripes. Inzwischen könne er die Gewalt nicht mehr guten Gewissens unterstützen, schrieb er via Twitter. Grund für seinen Sinneswandel sei der Amoklauf an der Sandy-Hook-Schule in Connecticut, bei dem im Dezember zwanzig Kinder getötet wurden. «Ich entschuldige mich bei den Beteiligten des Films. Ich schäme mich nicht dafür, aber die Ereignisse in jüngster Zeit lassen mich das jetzt einfach anders sehen.» Ob es ihm allein um die Gewalt geht, darf zumindest angezweifelt werden, hätte er sich doch früher gegen den Film stellen können als erst jetzt, wenige Wochen bevor der Film in den Kinos anläuft.
Kate Winslet verschweigt ihre Rolle
Er hätte es auch wie Schauspieler in der Komödie «Movie 43» handhaben können. Noch nie davon gehört? Das könnte auch daran liegen, dass sich viele der beteiligten Stars spätestens seit Drehschluss für den Film schämen und sich deswegen wohl auch nicht so sehr für die Promotion angestrengt hätten, mutmasst Serienjunkies.ch. Umso erstaunlicher, weil in «Movie 43» so viele hochkarätige Schauspieler vertreten sind wie sonst in etwa fünf Filmen zusammen: Kate Winslet, Emma Stone, Halle Berry, Hugh Jackman, Naomi Watts, Gerard Butler, Uma Thurman und viele mehr.
In «Vulture» gab Produzent Peter Farrelly sogar zu, dass beispielsweise George Clooney nicht im Film erscheinen wollte, und zwar «no fucking way», und dass Richard Gere zuerst zugesagt habe, dann jedoch aus dem Film habe aussteigen wollen. «Sie wollten ganz klar raus aus dem Film. Aber wir haben sie nicht gelassen.» In der Schweiz war der Film bislang nicht zu sehen.
Öffentliche Abrechnung im Nachhinein
Es gibt immer wieder Schauspieler, die im Nachhinein nicht mehr ganz so begeistert sind vom Film, wie im Moment, als sie den Vertrag unterschrieben haben. David Cross dämmerte erst nach zwei «Alvin & the Chipmunks»-Teilen, dass es wohl nicht die beste Idee war, beim Film dabei zu sein. Als er versuchte, zumindest aus Teil 3 rauszukommen, war es dafür schon zu spät. Danach liess er keine Gelegenheit verstreichen, den Film öffentlich schlecht zu machen. «Es war die schlimmste Erfahrung, die ich jemals gemacht hatte», jammerte er beispielsweise bei Conan O'Brien.
Auch der 19-jährige Angus T. Jones von «Two and a Half Men» zog vergangenes Jahr über die Show her, mit der er gross und berühmt wurde: «Wenn ihr ‹Two and a Half Men› schaut, bitte hört auf damit. Bitte hört auf, die Serie zu schauen und eure Köpfe mit Dreck zu füllen.»
Megan Fox machte ihren Film «Transformers 2» ebenfalls öffentlich schlecht: «Ich bin im Film und habe das Skript gelesen, ich habe den Film gesehen, und ich wusste immer noch nicht, worum es genau geht. Wenn du das Drehbuch nicht gelesen hast und den Film trotzdem verstehst, musst du ein Genie sein», sagte sie im Fernsehinterview mit CBS. Für Teil 3 von «Transformers» verzichtete Regisseur Michael Bay auf ihre Dienste und engagierte stattdessen das Model Rosie Huntington-Whiteley.
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