«Wenn ein Kind auf dich schiesst, was tust du dann?»
Wer durch zentralafrikanische Hauptstadt Bangui läuft, sieht sie überall: Die Kindersoldaten, die es nach Darstellung der Rebellen gar nicht mehr gibt. Schlimm sind die Kindersolaten auch für jene, die gegen sie kämpfen.

Ein Rebellenlager in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik: Im Schatten lungern ein paar Kämpfer in Tarnanzügen herum. Da springt ein Junge nach vorne, begrüsst die Besucher mit einem breiten Grinsen. Er sei 14 Jahre alt, habe sich vor drei Monaten den Rebellen angeschlossen. Das hätte er nicht sagen dürfen. Eine Kommandantin in Uniform warnt ihn: «Wenn Du mit denen sprichst, dann töten wir dich.» Ihr Hauptmann erhebt sich aus einem Plastikstuhl, eine Kalaschnikow in der Hand. Er fixiert den Jungen, der vor einigen Momenten noch im Gras gespielt hat, und sagt: «Hier gibt es keine Kinder.»