Liestaler BanntagWenn der Rottenchef das Wort ergreift
Die neue Liestaler Banntagsmedaille zeigt den Rottenchef, wie er seine Rede hält. Eine Ansprache, die oft gespickt ist mit Witz und Ironie.

Der Liestaler Banntag lässt ihn nicht kalt. Bereits als Siebenjähriger zog er mit der vierten Rotte durch die Wälder der Gemeindegrenze entlang. Nun hat der Liestaler Künstler Jürg Widmer seine 6. Banntagsmedaille herausgebracht. Gewidmet ist sie der Rede des Rottenchefs.
Grundform der achtfarbigen Medaille ist wie immer der Durchgang des Liestaler Törlis. Die Medaillen-Serie erzählt die Geschichte eines letztlich ganz normalen Banntags. Das begann mit den ersten Medaillen, die zeigten, wie die Banntägler sich vor dem Törli begrüssen und wie sie aus dem Stedtli marschieren.
Nachdem zuletzt der Znünihalt mit Muff (Wein) und Banntagsschüblig thematisiert wurde, sind die darauffolgende Rede der vier Rottenschefs – «die vier wichtigsten Leute am Banntag», so Widmer – und der Appell nun verewigt. Wie immer begleitet von den Kunstfiguren Banni Lieschtler und Tradi Tion. Für einmal im Hintergrund mit rotem Hemd und grüner Hose.
«Witz und Ironie»
Die Rede des Rottenchefs ist nicht einfach ein Geplauder. Sie ist vorbereitet und hat es in der Regel in sich. «Ein wichtiger Punkt am Banntag», sagt Jürg Widmer, «sie ist gespickt mit Witz und Ironie.» Natürlich könne sie auch nachdenklich sein, doch müsse sie immer etwas zum Thema haben, das die Banntägler mitnehme.

Die Rede könne das Baselbiet, Finanzen, sicher aber Liestal zum Thema haben. «Die Leute wollen auch unterhalten werden», sagt Widmer, «es geht aber nicht in Richtung Comedy.» Es dürfe schon mal knapp unter die Gürtellinie gehen, aber nicht zu sehr und schon gar nicht allzu oft. Niveau sei gefragt.
Manchmal schreibt das Banntagsleben die besten Pointen. «Ich kann mich noch gut erinnern, wie unser damaliger Rottenchef auf einer Harasse stand, um zu seiner Rede anzusetzen», erzählt Jürg Widmer, «genau zu diesem Zeitpunkt klingelte sein Telefon und seine Frau war dran, um nachzufragen, wie den seine Rede gelaufen sei.» Dies notabene an einem Anlass, der in Liestal noch den Männern vorbehalten ist.
Fehler gefunden?Jetzt melden.