Wenn das Herz schwach wird…
Schlaff, müde, einfach nicht leistungsfähig, jeder Schritt ist zu viel. Etwa so fühlt sich ein Patient mit einem schwachen Herzen, medizinisch Herzinsuffizienz genannt. Herzinsuffizienz heisst leben mit einem Herzen, das schwach ist und einfach nicht mehr kann.

Als Herzinsuffizienz wird medizinisch ein schwaches Herz bezeichnet. Der Herzmuskel ist nicht in der Lage die übrigen Organe und Gewebe des Körpers mit genügend Blut zu versorgen, das heisst Sauerstoff und Nährstoffen in den Körper zu pumpen. Die Herzinsuffizienz ist eine sehr ernst zu nehmende Krankheit. Häufigste Ursache sind ein Herzinfarkt oder ein jahrelang hoher Blutdruck, der ungenügend behandelt wurde. Das heisst, dass entweder eine Schädigung oder einer eine permanente Überbelastung zu dieser Muskelschwäche führt. Man unterscheidet deshalb auch klar zwischen einer chronischen Herzinsuffizienz, das heisst einer Herzschwäche die sich über eine lange Zeit schleichend entwickelt hat und einer akuten Herzinsuffizienz beispielsweise nach einem Herzinfarkt.
Wie entwickelt sich eine Herzinsuffizienz?
Die Herzinsuffizienz hat in den letzten Jahrzehnten in der Häufigkeit dramatisch zugenommen. Eine Herzinsuffizienz kann sich prinzipiell in jedem Alter entwickeln. Sie kommt aber mit zunehmendem Alter gehäuft vor. So gehen Experten davon aus, dass heute rund 1 Prozent der unter 65-Jährigen, 7 Prozent der 75- bis 84-Jährigen und 15 Prozent der über 85 Jährigen an dieser Krankheit leiden. In den Industrieländern rechnet man damit, dass in naher Zukunft etwa jeder Fünfte irgendwann in seinem Leben eine Herzinsuffizienz entwickelt. Der Grund liegt in der erfolgreicheren Behandlung des Herzinfarkts, mit besserem Überleben der Patienten und an der Überalterung. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einem Infarkt, das heisst wenn ein Patient die Klinik erreicht hat, ist heute sehr gut. Die Sterblichkeit liegt nur bei etwa fünf Prozent. Wenn der Patient den Herzinfarkt überlebt und aufgrund des Schweregrades des Infarktes eine Herzmuskelschwäche entwickelt, rechnet man mit einer Sterblichkeit von etwa dreissig Prozent in einem Jahr.
Welches sind die Symptome?
In frühem Stadium der Herzinsuffizienz merkt der Patient häufig nicht viel. Die eigentlichen Symptome entwickeln sich vielfach erst mit fortschreitender Krankheit. Da das Herz nicht in der Lage ist, genügend zu pumpen, entsteht ein Mangel an Sauerstoff im Körper. Dies führt zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit. Die verminderte Herzleistung führt zu einem Rückstau des Blutes, wodurch Flüssigkeitsansammlungen, sogenannten Ödemen in den Beinen, im Bauch aber auch in den Lungen entstehen. Dadurch entstehen Kurzatmigkeit und Husten. Weitere Folgen dieser Flüssigkeitsansammlungen sind Gewichtszunahme und geschwollene Knöchel. Aufgrund der Unsicherheit über den Verlauf der Krankheit verfallen Patienten nicht selten in Depressionen oder leiden unter Angstzuständen.
Was kann man tun?
Eine Heilung ist meist nicht möglich. Es gibt aber heute medikamentöse Therapien, die helfen und das Herz zu entlasten. Schwieriger wird es bei Patienten mit einer schweren Herzinsuffizienz, denn rund zwei Drittel dieser Patienten sterben an Herzrhythmusstörungen. Doch auch hier hat die Forschung Fortschritte gemacht. So können dem Patienten heute Defibrillatoren, kombiniert mit einem Herzschrittmacher eingepflanzt werden. Ist auch diese Option vertan, steht nur noch die Herztransplantation offen, von der aber beim heutigen Organmangel nur ganz wenige Patienten profitieren können.
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