Wenn das Eisfeld beim Heizen hilft
Basel-Stadt hat ein neuartiges Kunsteisfeld patentieren lassen, das fest unter Naturrasen verlegt werden kann. Eis-Abwärme soll nebenan zum Heizen verwendet werden.

Die Auswirkungen von Dauerfrost aufs Gras sind noch offen, wie das Sportamt am Mittwoch mitteilte; laut einer Machbarkeitsstudie könne es überleben. Ein Versuchsfeld mit mehreren Rasensorten soll im Winter Klarheit schaffen. Erfinder der neuen Technik ist Eric Hardman, Leiter Sportanlagen Basel-Stadt, mit externen Experten.
Anstoss zur Erfindung gab die mobile Eisbahn, die im Winter jeweils ins Schwimmbad gelegt wird: Diese Anlage aus den 60er-Jahren muss bis in vier Jahren weg. Eine solche mit Ammoniak betriebene Anlage wird dort in der Grundwasserschutzzone nicht mehr bewilligt. Der Aufwand für Auf- und Abbau ist gross, ebenso der Energieverbrauch.
Unterirdischer Sonnenenergie-Kollektor
Die neuartige Eisanlage besteht aus einem wabenförmigen Gitter mit parallel integrierten Röhren, beides aus Kunststoff. Darin zirkuliert eine Kälte oder Wärme transportierende Flüssigkeit. Das sogenannte «Energie-Rasen-Gitter» wird unter den üblichen Rasen verlegt. Der Badi-Liegekomfort soll darunter nicht leiden.
Die Abwärme, die bei der Eis-Produktion auf dem Rasen im Winter anfällt, könne umliegende Gebäude heizen, hiess es weiter. Im Sommer könne man mittels Wärmepumpen-Unterstützung Wasser aufheizen für das Schwimmbad oder ebenfalls für Nachbargebäude. Weiterer Vorteil der Anlage ist der unsichtbare Eingriff in die Landschaft.
Vielseitig und günstig
Bereits sind weitere Anwendungsmöglichkeiten des «Energie-Rasen-Gitters» in Sicht, etwa in Privatgärten, auf extensiv begrünten Flachdächern, an Süd-Böschungen oder Eisflächen in städtischen Parkanlagen.
Die Kosten für das «Energie-Rasen-Gitter» werden mit rund 30 Euro pro Quadratmeter (plus Einbau) als tief bezeichnet. Gleichzeitig mit dem Versuchsfeld im Gartenbad Eglisee wird daher gleich auch ein Test auf einem Flachdach gestartet.
SDA/amu
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