Wenn Bob Dylan singt, kommt die Apokalypse näher
Das 35. Studioalbum des 71-Jährigen ist nur zur Hälfte gelungen. Aber die lohnt sich.

Wer ihn vor zwei Monaten in Montreux erleben musste mit seinem Krächzen, Keuchen und Sägen, seinem arthritischen Klimpern am Klavier, während sich die Begleiter von einem Stück ins nächste langweilten, musste zum Schluss kommen, dass der Alte umso gleichgültiger reagiert, je ergriffener die Verehrer hochschauen. Dylan spielte in Montreux, wie er im Weissen Haus dreinschaute, als ihn Präsident Obama mit einer weiteren Ehrung behängte: als wäre er am liebsten woanders.