Talentschmiede FC BaselWelcher ehemalige FCB-Spieler hat die beste Karriere hingelegt?
Ob aus dem eigenen Nachwuchs oder im St.-Jakob-Park weiterentwickelt: Diese ehemaligen FCB-Profis haben Grosses erreicht. Doch wer ist der Beste? Jetzt abstimmen!

Im letzten Jahrzehnt war der FC Basel nicht nur der erfolgreichste Club des Schweizer Fussballs, sondern auch eines der international besten Talent-Sprungbretter auf dem Weg in eine der grossen europäischen Ligen. Ob aus dem eigenen Nachwuchs stammend oder einfach nur bei den FCB-Profis weiterentwickelt, die attraktivsten Spieler wurden dem langjährigen Schweizer Meister praktisch im Jahrestakt abgenommen. Doch welche Spieler machten nach ihrer FCB-Zeit die grössten Karrieren? Das ist die Rangliste der BaZ:
1. Platz: Mohamed Salah

Schon jetzt lässt sich sagen: Der beste Spieler, den Basel bis heute unter Vertrag hatte. Der Ägypter hat selbst auf internationalem Niveau eine einzigartige Geschichte: Nach einer hart erkämpften Profikarriere in Ägypten wurde der schnelle Flügel im Sommer 2012 für rund 2,5 Millionen Franken nach Basel geholt. Er schoss sich unter anderem mit zwei Champions-League-Toren gegen Chelsea zu einem von der Premier League begehrten Spieler und wurde dann auch von den Blues für rund 20 Millionen Franken verpflichtet.
Nach Anlaufschwierigkeiten und einer Renaissance in Italien kaufte der FC Liverpool Salah für rund 42 Millionen Franken der AS Roma ab. Im zweiten Anlauf schlug er in der besten Liga der Welt dann voll ein: Topskorer, Champions-League-Sieger, erste Meisterschaft mit den Reds seit 1990 und Premier-League-Spieler des Jahres 2017/18.
2. Platz: Ivan Rakitic

Der Mann aus Möhlin wurde bereits in der FCB-Akademie von europäischen Topteams beobachtet. Doch Rakitic begann seine Profikarriere beim FC Basel und war bereits mit 18 Jahren Stammspieler im Joggeli. Kurz darauf wurde er von Schalke 04 verpflichtet, ehe er sich nach vier Jahren in die spanische Liga zum FC Sevilla begab. Bereits das wäre in sich eine sehr erfolgreiche Karriere gewesen, doch Rakitic steigerte sich noch einmal und ging nach einer Selektion in das La-Liga-Team der Saison 2013/14 zum FC Barcelona.
310 Spiele bei den Blaugrana später standen vier Ligatitel und ein Champions-League-Pokal in seinem Trophäenschrank. Was ihn von allen anderen FCB-Spielern unterscheidet und noch mal Pluspunkte gibt: Als Stammspieler der kroatischen Nationalmannschaft erreichte er 2018 den WM-Final. Er ist damit der Einzige mit rotblauer Vergangenheit, dem dies als Spieler gelang.
3. Platz: Granit Xhaka

Der U-17-Weltmeister Granit Xhaka galt als grosses Talent im FCB-Nachwuchs und brillierte in der Saison 2011/12 mit 19 Jahren in der Champions League, als Basel Manchester United ausschaltete. Der erste Wechsel erfolgte im Sommer darauf: Für 8,5 Millionen Franken wurde er von Lucien Favre zu Borussia Mönchengladbach geholt und profilierte sich als dominanter Mittelfeldspieler. Für 45 Millionen Euro holten der FC Arsenal und Trainer Arsène Wenger 2016 den Schweizer an die Themse.
Unter dem neuen Trainer Unai Emery tat sich Xhaka allerdings schwer, sämtlichen Erwartungen gerecht zu werden – mit dem Tiefpunkt, dass er 2019 nach einer Auseinandersetzung mit den Fans die Captainbinde abgeben musste, kaum war er zum Spielführer der «Gunners» ernannt worden. Er war bereits mit einem Fuss aus der Tür hinaus, in Richtung AS Roma, als ihn der neue Trainer Mikel Arteta von einem Verbleib überzeugte.
Es folgte die Wiederauferstehung: Inzwischen ist Xhaka aus der Stammformation nicht mehr wegzudenken und erfreut sich auch bei den Fans wieder grosser Beliebtheit. Aktuell mit Arsenal auf Kurs in Richtung des ersten Meistertitels seit 2004, ist er in London das, was er bei der Schweizer Nationalmannschaft schon lange ist: der Chef im Mittelfeld.
4. Platz: Xherdan Shaqiri

Xherdan Shaqiris Karriere ist gespickt mit Hochs und Tiefs. Lange Zeit galt er als das grosse Schweizer Talent, und im Sommer 2012 wurde er vom FCB direkt an den deutschen Rekordmeister Bayern München verkauft. Nach einer guten Anfangsphase verlor er in der zweiten Saison unter dem neuen Trainer Pep Guardiola seine Spielzeit und ging, nach drei Meisterschaften und einem Sieg in der Champions League, zu Inter Mailand. Eine unruhige Phase führte ihn nur ein halbes Jahr später ins verregnete Stoke-on-Trent, wo er in der Premier League seine Form wiederfand.
Beim FC Liverpool gewann er zwischen 2018 und 2021 erneut die Champions League sowie die Meisterschaft, auch wenn er viel seltener zum Einsatz kam wie Mohamed Salah. Insbesondere Shaqiris Karriere im Nationalteam ist gespickt von einzelnen brillanten Momenten, wie dem Hattrick gegen Honduras, seinem Fallrückzieher gegen Polen – oder der Tatsache, dass er neben Lionel Messi und Cristiano Ronaldo der einzige Spieler ist, der bei jeder der letzten drei Weltmeisterschaften ein Tor erzielt hat.
Kein Basler – ausser sein ehemaliger Teamkollege Mohamed Salah – hat wohl so viel Geld verdient wie er. Doch Shaqiri hat nie viel Spielzeit bekommen und nicht viel Geduld bei den grossen Vereinen bewiesen, also kann er auch nicht höher sein als der vierte Platz.
5. Platz: Yann Sommer

Überlegter kann man eine Karriere kaum planen. Sieben Vertragsjahre verbrachte der Goalie bei Rotblau. Sammelte zunächst in Vaduz und dann bei GC Super-League-Erfahrung, bevor er 2011 beim FCB die Nummer 1 wurde, um national sowie international zu brillieren. 2014 wechselte er zu Borussia Mönchengladbach und war neben Granit Xhaka ein gewichtiger Grund dafür, dass die Fohlen wieder zur festen Bundesliga-Grösse mit regelmässigen Europacup-Teilnahmen wurden.
Seine individuellen Highlights erlebte er mit der Wahl in das Bundesliga-Team der Saison 2019/20, sowie dem Allzeitrekord für die meisten Paraden in einem Spiel – 19 Mal wehrte er am 4. Spieltag der Saison 2022/23 die Schüsse von Bayern München ab. Von jenem FC Bayern München, bei dem Sommer nun im Tor steht und wo er die Chance auf grosse (Meisterschaft) und noch grössere Titel (Champions League) hat.
Je nachdem, wie es für den Club, aber auch für ihn läuft, kann er sich in diesem Ranking durchaus noch nach vorne schieben …
Die weiteren Kandidaten: Manuel Akanji, Alex Frei, Breel Embolo, Philipp Degen, Fabian Schär

Auf den Plätzen 6 bis 10 gibt es mehrere potenzielle Anwärter. Manuel Akanjis kometenhafter Aufstieg zu einer Stammspieler-Rolle bei Manchester City katapultiert ihn in den nächsten Jahren vielleicht noch in die Top-5. Der aktuelle FCB-Trainer Alex Frei mag zwar wenige europäische Trophäen gewonnen haben, doch war er in Frankreich, Deutschland und im Nationalteam als Torjäger immer extrem erfolgreich.
Auch Breel Embolo, der aktuell bei der AS Monaco spielt, kann sich noch verbessern. Philipp Degens Karriere wäre ohne die vielen Verletzungen vielleicht noch besser verlaufen, doch es reichte ihm immerhin für langjährige Aufenthalte in Dortmund und Liverpool. Dann wäre da noch Fabian Schär, der in seiner fünften Saison bei Newcastle United um den Ligatitel mitspielt – nachdem er zuvor bereits in Spanien und Deutschland aktiv war.
Fehler gefunden?Jetzt melden.