Weiteres Todesopfer nach Giftschlamm-Unglück
Eineinhalb Wochen nach dem Unglück starb ein älterer Mann an den Verletzungen. Der Geschäftsführer der Aluminiumfabrik ist in der Zwischenzeit wieder freigelassen worden.

Die Giftschlamm-Katastrophe in Ungarn hat mittlerweile neun Menschen das Leben gekostet. Anderthalb Wochen nach dem Unglück erlag ein älterer Mann in der Nacht zum Mittwoch seinen Verletzungen, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Nach dem Unglück am Montag vergangener Woche wurden noch rund 50 Menschen stationär im Krankenhaus behandelt. Eine neuerliche Giftschlamm-Flut schien am Mittwoch zunehmend unwahrscheinlich. Der Geschäftsführer der Aluminiumfabrik, die das Unglück verursachte, wurde unterdessen freigelassen.
Dem Katastrophenschutz zufolge waren die Risse in den Wänden des Auffangbeckens nicht grösser geworden. Der Bürgermeister von Devecser, einem von der Katastrophe betroffenen Ort, wollte Entwarnung geben, sobald ein Schutzdamm im Nachbarort Kolontár fertiggestellt war. Aus einem lecken Deponiebecken einer Aluminiumfabrik waren 700.000 Kubikmeter ätzender, giftiger Rotschlamm ausgetreten und hatten drei Ortschaften überschwemmt. Seit dem Wochenende wird fieberhaft am Bau von neuen Schutzwällen und der Abdichtung des maroden Damms gearbeitet.
Der unter dem Verdacht der Gefährdung der Öffentlichkeit festgenommene Geschäftsführer der Aluminiumfabrik, Zoltan Bakonyi, wurde nach Angaben seines Anwalts inzwischen wieder auf freien Fuss gesetzt. Dem Haftrichter seien die Vorwürfe nicht ausreichend belegt erschienen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm zur Last gelegt, keine ausreichenden Notfallpläne vorbereitet zu haben.
dapd/ske
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