Weiterer Schlag gegen die Muslimbrüder
Ein Anführer der Muslimbruderschaft, Essam al-Erian, wurde von der ägyptischen Regierung festgenommen. Sie setzt damit den Kampf gegen die mittlerweile verbotene Organisation von Ex-Präsident Mursi fort.

Nach Monaten auf der Flucht ist ein ranghohes Mitglied der ägyptischen Muslimbruderschaft in Gewahrsam genommen worden. Essam al-Erian, der stellvertretende Chef der Muslimbrüder-Partei Freiheit und Gerechtigkeit, sei am frühen Morgen in einer Wohnung in einem östlichen Vorort von Kairo festgenommen worden, teilte das Innenministerium mit. Aus Sicherheitskreisen verlautete, Sicherheitskräfte seien einem Hinweis gefolgt, der sie zu der Wohnung in Neu-Kairo geführt habe.
Al-Erian war nach der Absetzung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi am 3. Juli untergetaucht. Er zählte anfangs zu den moderateren Köpfen der Muslimbruderschaft, entwickelte sich später jedoch zum Hardliner. Aus seinem Versteck heraus rief er Anhänger in Botschaften auf, den Sturz Mursis zu verurteilen und dessen Wiedereinsetzung zu fordern.
Anstachelung zur Gewalt und Mord
Die ägyptischen Behörden gehen seit der Absetzung Mursis verstärkt gegen dessen Muslimbruderschaft vor, die die vom Militär unterstütze Übergangsregierung ablehnt. Hunderte Muslimbrüder wurden festgenommen, ranghohen Mitgliedern wird der Prozess gemacht.
Am 4. November soll der Prozess gegen Mursi beginnen. Die Vorwürfe lauten auf Anstachelung zur Gewalt und Mord. Der Ex-Staatschef wird derzeit an einem unbekannten Ort festgehalten. Die Muslimbruderschaft kritisiert die Verfolgung ihrer Anführer als Schauprozesse, die der Vergeltung dienten.
AP/chk
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