Wechselt Federer von Nike zu Uniqlo?
Der Vertrag mit Nike ist ausgelaufen, und weil die Verhandlungen stocken, könnte die japanische Kleidermarke zum Nutzniesser werden.

Es wäre ein Erdbeben in der Branche der Tennisbekleidung. Eigentlich undenkbar. Roger Federer gehört zu Nike wie der «Swoosh», beim US-Sportartikelhersteller hat er die eigene «RF»-Linie. Und sein Manager Tony Godsick ist ja einer, der mit treuen Partnern lebenslange Verträge anstrebt. Doch offenbar ist die Verlängerung des ausgelaufenen Kontrakts mit Nike ins Stocken geraten und könnte nun die japanische Kleidermarke Uniqlo einspringen. Dies berichtet der italienische Journalist Vincenzo Martucci auf der Webseite «Sportsenators.it». Gemäss dem langjährigen Redaktor der «Gazzetta dello Sport» werde Federer bereits in Wimbledon in Uniqlo-Kleidern auftreten.
Ein ähnlicher Coup mit Djokovic
Uniqlo orchestierte 2012 ja schon einen ähnlichen Coup, als es Novak Djokovic von Adidas weglockte. Im vergangenen Jahr beendeten die Japaner, die auch Kei Nishikori unter Vertrag haben, die Partnerschaft mit Djokovic, und der wechselte zu Lacoste. Im Zentrum steht wohl die Frage, ob Nike anstrebt, wie mit Michael Jordan auch über die Aktivkarriere Federers hinaus diesen und dessen Marke zu pushen. Oder ob das Tennis dazu in den USA einen zu geringen Stellenwert hat. Der Zehnjahres-Vertrag, den Federer 2008 mit Nike unterschrieb, war geschätzte 100 Millionen Dollar wert.
In Japan fast omnipräsent, expandierte Uniqlo in den vergangenen Jahren immer mehr ins Ausland. In Paris betreibt es mehrere Filialen, in der Schweiz sind die Kleider noch nicht erhältlich. Nebst Nishikori hat Uniqlo auch den australischen Golfer Adam Scott, 2013 Sieger am US-Masters in Augusta, unter Vertrag. Uniqlo ist in einem anderen Segment als Nike, bietet preislich günstige Kleidung, vergleichbar mit Zara oder H&M. Federers Manager Tony Godsick reagierte nicht auf die Anfrage per Mail, ob der Wechsel zu Uniqlo ein Thema sei.
Welche Schuhe würde er tragen?
Sollte der Wechsel Tatsache werden, würde sich dem 20-fachen Grand-Slam-Champion noch ein Problem stellen: Uniqlo stellt keine Tennisschuhe her. Djokovic spielte deshalb weiter mit Adidas-Schuhen, ehe er zu Beginn dieses Jahres zu Asics wechselte. Und es fragt sich auch, was mit dem RF-Logo geschehen würde, ob der Baselbieter dieses zum neuen Ausrüster mitnehmen könnte. Federer startet am Mittwoch ins Rasenturnier von Stuttgart, gegen den deutschen Mischa Zverev oder einen Qualifikanten.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch