«Was Raúl Castro macht, wollte Fidel nie»
Kuba will in einer Sonderwirtschaftszone den Kapitalismus erproben, um die Wirtschaft zu beleben. Korrespondent Oscar Alba über das grösste Infrastrukturprojekt Kubas seit der Revolution 1959.
Kuba baut westlich von Havanna einen Megahafen mit Sonderwirtschaftszone. Wie viel Verzweiflung des Castro-Regimes steckt hinter diesem Projekt? Verzweiflung mag vielleicht eine gewisse Rolle spielen. Es ist aber vor allem die Erkenntnis von Präsident Raúl Castro, dass seine bisherigen Reformen nicht genügen, um die kubanische Wirtschaft in Schwung zu bringen. Deshalb setzt Kuba nun derart stark auf diese neue Sonderwirtschaftszone. Da hat Castros Regierung lokal begrenzt andere Gesetze und Regeln erlassen, die ausländische Investoren unter anderem mit Steuerprivilegien anlocken sollen. Ausländische Unternehmen sollen Kapital bringen und Arbeitsplätze schaffen – das ist das, was Kuba dringend benötigt. Solche Sonderwirtschaftszonen haben andere Länder, insbesondere China, schon mit Erfolg erprobt.