Was das Bundespersonal verdient
Der Bund bezahlt deutlich höhere Löhne als noch vor fünf Jahren. 2011 hat sich zudem die Zahl der Abgangsentschädigungen fast verdoppelt. Beim Frauenanteil schwingt ein Departement oben aus.
Die Zahl der Stellen und Beschäftigten in der Bundesverwaltung ist im vergangenen Jahr gesunken. Dies ist dem Bericht zum Personalmanagement zu entnehmen, den der Bundesrat heute zur Kenntnis genommen hat. 2011 arbeiteten in der Bundesverwaltung 35'618 Personen. Dies sind 162 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Vollzeitstellen sank um 235 auf 32'179. Gestiegen sind die Löhne: Der durchschnittliche Brutto-Jahreslohn betrug im vergangenen Jahr 117'755 Franken, 2'163 Franken oder 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Zur Steigerung der Lohnkurve habe eine Korrektur der Anfangslöhne für Hochschulabgänger beigetragen, heisst es im Bericht. Diese seien zuvor unter dem Niveau des Arbeitsmarktes gelegen. Der Bundesrat hatte dem Bundespersonal einen Teuerungsausglich von 0,7 Prozent und eine Reallohnerhöhung von 0,3 Prozent gewährt.
Über 2,5 Millionen für Abgänge
2011 hat der Bund 25 Angestellten Abgangsentschädigungen bezahlt. Im Vorjahr waren es 13 gewesen. Durchschnittlich erhielten die Betroffenen 107'726 Franken. Stark zurück gegangen ist die Anzahl Sonderzulagen, wie es im Bericht weiter heisst. Grund dafür ist, dass eine Verordnung über Sonderzahlungen für das militärische Personal aufgehoben wurde.
Gestiegen ist ferner das Durchschnittsalter des Bundespersonals: Mit 44,4 Jahren erreichte es den bisher höchsten Stand. Dies sei angesichts der demografischen Entwicklung nicht ungewöhnlich, hält der Bundesrat fest.
Mit dem zu erwartenden weiteren Anstieg des Altersdurchschnitts würden sich die Bedürfnisse des Personals und die Anforderungen an den Arbeitsplatz verändern. Stichworte seien Gesundheitsförderung, Weiterbildung und Flexibilität bei der beruflichen Vorsorge.
Frauenanteil steigt
Der Frauenanteil ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen: Die Frauen machten 42 Prozent der Angestellten aus (Vorjahr: 41,6 Prozent). Am wenigsten Frauen arbeiten im Verteidigungsdepartement. (26,3 Prozent). Auch im Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (33,7) sowie im Finanzdepartement (38,4) liegt der Frauenanteil unter dem Durchschnitt. Im Innendepartement sind die Frauen mit 51,5 Prozent dagegen in der Mehrheit.
In den Kadern ist der Frauenanteil zwar in den letzten Jahren gestiegen, doch liegt er immer noch deutlich unter dem Sollwert: 2011 betrug der Kader-Frauenanteil 27,8 Prozent gegenüber 26,8 im Vorjahr. Geschlechterbedingte Lohndiskriminierungen wurden nicht festgestellt.
Etwas mehr Romands und Tessiner
Nur geringfügige Veränderungen gab es bei den Anteilen der Sprachgemeinschaften. 71,8 Prozent der Angestellten waren 2011 Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer. Der Anteil der Französischsprachigen stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 21,2 Prozent an, jener der Italienischsprachigen um 0,1 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent. Rätoromanisch sprachen 0,3 Prozent der Angestellten.
Damit entwickelten sich die Anteile der Landessprachen in Richtung der Sollwerte, hält der Bundesrat fest. Bereits erreicht ist mit 2,1 Prozent der Sollwert beim Anteil der Menschen mit Behinderung: Vorgesehen ist ein Wert zwischen einem und zwei Prozent.
Mehrheitlich zufrieden
Die Angestellten in der Bundesverwaltung sind mehrheitlich zufrieden, wie die Personalbefragung zeigte. Nachdem die Werte von 2007 auf 2009 mehrheitlich gestiegen waren, wurde in der Befragung von 2011 jedoch keine weitere Steigerung verzeichnet. Das Zufriedenheitsniveau blieb ungefähr auf dem gleichen Stand.
Verbesserungen wünschen sich die Angestellten bei den beruflichen Perspektiven, dem Wissenstransfer und der Eigenverantwortung, wie dem Bericht zu entnehmen ist. Der Bundesrat sieht bei der Bindung an den Arbeitgeber und der Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben Verbesserungspotenzial. In diesen Bereichen sehe die Personalstrategie 2011 bis 2015 Massnahmen vor, schreibt das Eidgenössische Personalamt.
Mehrere Massnahmen aus der Strategie sind laut dem Amt bereits umgesetzt. So sei etwa ein neues Stellenportal aufgeschaltet worden. Mit dem Reporting über das Personalmanagement informiert der Bundesrat die Geschäftsprüfungs- und Finanzkommissionen der eidgenössischen Räte jährlich über den Stand der Umsetzung der Personalpolitik.
SDA/ami/mrs
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