Druck von TierschützerWarum es an der Allschwiler Fasnacht keine Pferde gab
Die drei Vorreiter haben am diesjährigen Cortège in Allschwil gefehlt. Nachdem der Pferdehalter per Telefon mehrfach kritisiert worden war, sagte dieser seine Teilnahme kurzfristig ab.

Eigentlich sollte der Allschwiler Fasnachtsumzug am Sonntag wie gewohnt durch die drei Vorreiter eröffnet werden. Nicht so dieses Jahr: Der Pferdehalter sagte seine Teilnahme kurzfristig ab.
Er sei von Personen des Tierschutzes «derart bedrängt» worden, dass ihm der Druck zu gross geworden sei, sagt Adrian Butz, Obmann der Allschwiler Fasnacht.
«Mehrfach hat er Anrufe erhalten, in denen er kritisiert wurde. Das hat er schliesslich nicht mehr ertragen.» Wer die Tierschützer waren, ist Butz nicht bekannt. Es sei kein Name einer Organisation gefallen.
Auch der regional bekannte Tierschützer Olivier Bieli weiss nichts Genaueres über die Aktion. «Grundsätzlich setzen wir uns überall gegen die Teilnahme von Tieren an Fasnachtsumzügen ein», sagt Bieli. «In Allschwil hatten wir aber nichts damit zu tun.»
Seine Organisation sei nicht die einzige, die sich für Tierschutz engagiere, so Bieli. «Wir machen es einfach am lautesten.»
Er habe keinen Kontakt zu den Personen, die den Pferdehalter angerufen hätten und selbst erst am Montagmorgen davon erfahren. «Vielleicht ist es auch eine Überreaktion des Besitzers, dass er bedrängt worden sei», mutmasst Bieli. Die Debatte werde aber schnell hitzig, auch ihm sei schon von Mietern von Chaisen Gewalt angedroht worden.
Letzten Endes haben die Tierschützenden aber ihr Ziel erreicht: Pferde waren am Umzug keine dabei.
Die Wildviertel-Clique Allschwil, welche die örtliche Fasnacht organisiert, musste also eine Alternative finden – und trieb Fasnächtlerinnen und Fasnächtler auf, die den nachmittäglichen Umzug als Junterössli eröffneten.
«Wir haben das dann auch gleich mit einem Zeedel, den die Junterössli verteilt haben, fasnächtlich umgesetzt», sagt Adrian Butz. Dieser habe eine Hommage an die Vorreiter enthalten.
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