Warschau wollte die Tupolew Tu-154 schon lange loswerden
66 Unglücke mit Maschinen vom Typ des heute abgestürzten Flugzeugs des polnischen Präsidenten gab es seit dem Erstflug. Eines davon ist der Schweiz sehr bekannt.
Die jetzt abgestürzte Maschine des polnischen Präsidenten war mindestens 20 Jahre alt. Die polnische Regierung erwägt seit längerem einen Austausch der Flugzeuge, mit denen die führenden Politiker des Landes fliegen. Bisher fehlte aber das Geld dafür.
Die Tupolew Tu-154 ist ein dreistrahliges Düsenflugzeug, deren Geschichte weit in Sowjetzeiten zurückreicht. Nach wie vor ist die Maschine in Russland und anderen früheren Sowjetrepubliken weit verbreitet und wird vor allem für Mittelstrecken eingesetzt. Zwischen 1968 und 2006 wurden etwa 1000 Maschinen verschiedener Varianten gebaut.
Absturz über Überlingen
Die modernste Variante, die Tu-154M, absolvierte Anfang der 80er Jahre den Erstflug. Wichtigste Änderung im Vergleich zu den Vorgängern waren sparsamere, leisere und zuverlässigere Triebwerke, die die Maschine auf eine Reisegeschwindigkeit von maximal 950 Stundenkilometer beschleunigen können. Das maximale Startgewicht beträgt etwa 100 Tonnen. In dem Flugzeug finden nach Herstellerangaben zwischen 164 und 180 Passagiere Platz. Die typische Reichweite beträgt 4000 Kilometer.
Laut Aviation Safety Network gab es weltweit 66 Flugzeugunglücke mit Maschinen des Typs Tupolew-154, davon sechs in den vergangenen fünf Jahren. Der in Europa bekannteste Fall ist der Zusammenstoss einer Tupolew von Bashkirian Airlines mit einer Frachtmaschine des Paketdienstes DHL im Jahr 2002 in Überlingen am Bodensee. Dabei kamen alle 69 Insassen ums Leben.
Crash mit US-Militärmaschine
Auch 1997 gab es einen folgenschweren Zusammenstoss. Dabei kollidierte eine Tu-154 der deutschen Luftwaffe über dem Südatlantik mit einer US-Transportmaschine vom Typ C-141 Starlifter. Grund war ein Fehler des Bundeswehr-Piloten. Bei dem Unglück kamen alle 24 Menschen an Bord der Tupolew und neun in der US-Maschine ums Leben. Die meisten verunglückten Maschinen in den vergangenen Jahren waren aber osteuropäische und iranische. Die russische Luftfahrtgesellschaft Aeroflot hat kürzlich ihre TU-154-Flotte ausser Dienst gestellt.
ddp/cpm
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