Warnender Brief an Russland
Russlands harsches Vorgehen gegen Homosexuelle beunruhigt die Verantwortlichen des Eurovision Song Contest.
Im Hinblick darauf, dass das Land irgendeinmal wieder siegen und den Wettbewerb austragen sollte, hat der ESC-Lenkungsausschuss vorsorglich protestiert. Er habe zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs einen warnenden Brief an die russischen Fernsehsender Channel One und RTR geschrieben, berichtet das Magazin «Stern».
Darin werden deren Intendanten aufgefordert, vier Fragen zur künstlerischen Freiheit sowie zur Sicherheit von Teilnehmern und Fans zu beantworten. «Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil einige grosse Delegationen massive Sicherheitsbedenken haben», sagte NDR-Unterhaltungschef Thomas Schreiber dem «Stern» – «darunter auch Deutschland».
Die russische Hauptstadt steht als Austragungsort des ESC jetzt noch nicht auf dem Programm. Der nächste Eurovision Song Contest findet im kommenden Mai in Kopenhagen statt. Bei einem russischen Sieg aber müsste der Wettbewerb 2015 in Moskau ausgetragen werden.
Besser vorsorgen
Dennoch wolle man früh ein politisches Symbol setzen, heisst es bei den Veranstaltern. Die neuen russischen Gesetze verbieten «Propaganda von Homosexualität» wie etwa Plakate oder offenes Auftreten. Dies widerspreche dem Wertekatalog der Europäischen Fernsehunion (EBU). Demnach soll der Schlagerwettbewerb «ein öffentlicher Raum sein, in dem alle Bürger ihre Meinung frei äussern können».
ARD-Vertreter Schreiber hatte in der Vergangenheit bereits gefordert, Staaten wie etwa Weissrussland vom ESC auszuschliessen. Menschenrechtlern gilt Weissrussland als «letzte Diktatur Europas».
SDA/phz
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