Die Frage nach dem FCB-SpielWar es richtig, Millar vor Stocker den Vorzug zu geben?
Der kanadische Nationalspieler durfte gegen YB von Anfang an ran, obwohl er nur ein Mannschaftstraining absolvieren konnte. Folgenlos blieb das nicht. Stimmen Sie ab!

Nach dem 2:2 gegen den BSC Young Boys geht es nicht um die Grundsatzfrage. Nicht darum, ob der FC Basel am linken Flügel generell besser besetzt ist, wenn Liam Millar statt Valentin Stocker spielt. Aber wenn es ganz spezifisch um dieses Heimspiel gegen YB geht, dann stellt sich die Frage, ob es für einmal nicht besser gewesen wäre, Stocker hätte den Vorzug erhalten.
Gewiss: Schwere Beine scheint Millar trotz seiner weiten und späten Rückreise von der kanadischen Nationalmannschaft nicht zu haben. Der junge Flügel zeigt Einsatz, rennt viel – und provoziert dabei auch jenes Foul, das zum Freistoss-Treffer durch Sebastiano Esposito führt (71.).
Eine gewisse mentale Müdigkeit ist nach seiner späten Rückkehr und nur einem Mannschaftstraining aber doch zu vermuten. Denn Millars Aktionen geht ungewohnt oft die Präzision ab. Das ist nicht nur in seinen Abschlüssen zu erkennen, sondern auch in seinen Pässen, wovon einer heraussticht: In der 78. Minute missrät ihm ein leichter Pass auf den Mitspieler so, dass er in den Füssen Laupers landet. Ein Kurz- und ein Steilpass später ist der Ball bei Kanga, der Fabian Frei aussteigen lässt und jenes 2:2 erzielt, das schliesslich auch das Endresultat bedeutet.
Valentin Stocker, den Trainer Abascal eher im Zentrum sieht, steht da schon auf dem Platz. Er darf von der 71. Minute an am rechten Flügel mitwirken. Dass er nicht so schnell und dribbelstark ist wie Millar, versteht sich. Falsche Entscheidungen sind vom Captain jedoch keine auszumachen. Und in der 86. Minute, da schrammt er mit einem Flachschuss nur knapp am 3:2 vorbei, weil Von Ballmoos hält.
Nichts zu halten hat der YB-Goalie wenige Minuten zuvor gehabt. Da hat sich Millar mit einem Schlenzer aus guter Position versucht. Einem Schlenzer, wie er ihn schon reingemacht hat. Der Ball gerät in dieser Szene klar zu hoch.
Nun kann man das Glas halb voll oder halb leer sehen. Oder auch einfach auf die Idee kommen, dass diese Partie, in welcher der FCB 55 Prozent Ballbesitz hatte, unter Berücksichtigung der Vorgeschichte nicht unbedingt über 85 Minuten Millars Speed, sondern womöglich etwas mehr von Stockers Routine ertragen hätte. Doch was denken Sie?
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