Wahlkampf mit Fleischkäufen
Washington kauft den Bauern für über 170 Millionen Dollar Fleisch ab. So sollen ihre Ernteverluste gemildert und Armen geholfen werden. Präsident Obama nimmt die Dürre zum Anlass für einen Schlag gegen seinen Gegner.

Die US-Regierung will Farmern in den USA Fleisch im Wert von 170 Millionen Dollar abkaufen. Damit will sie die Verluste der Bauern durch die anhaltende Dürre im Land mildern. Das Fleisch soll Hilfsprogrammen für Bedürftige zugutekommen, wie das Landwirtschaftsministerium in Washington am Montag mitteilte.
Mehr als die Hälfte der USA leidet seit Wochen unter starker Trockenheit. Viele Rancher verlieren Geld, weil sie ihr Vieh früher als geplant verkaufen müssen. Sie können sich die gestiegenen Preise für Futtergetreide nicht mehr leisten.
Wegen der schlimmsten Trockenheit in den USA seit 50 Jahren senkte am Freitag das Landwirtschaftsministerium die Ernteprognose deutlich. Dies wiederum trieb die Preise für viele Getreidesorten nach oben. Die USA gelten als grösster Mais- und Sojaproduzent weltweit.
Vorwürfe Obamas an Ryan
Im Zusammenhang mit der Trockenheit griff US-Präsident Barack Obama den republikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten Paul Ryan erneut scharf an. Als Kongressabgeordneter blockiere Ryan in Washington ein Landwirtschaftsgesetz, sagte Obama auf einer Wahlkampftour durch Iowa.
In diesem zwischen Republikanern und Demokraten umkämpften US-Bundesstaat hält sich derzeit auch Ryan auf. «Wenn ihr zufällig den Abgeordneten Ryan seht, sagt ihm, wie wichtig dieses Landwirtschaftsgesetz für Iowa und die ländlichen Gemeinden ist», sagte Obama.
Ryan selbst konzentrierte seine Angriffe auf den Zustand der US-Wirtschaft. Obama sei der Verwalter einer gescheiterten Politik, sagte er. Dessen wahrscheinlicher Herausforderer Mitt Romney wisse dagegen, wie man Jobs schaffe. Während seines Besuchs auf einem Volksfest stiess Ryan jedoch nicht nur auf Anhänger. «Beenden Sie Ihren Krieg gegen die Mittelklasse», hatten ihn mehrere Demonstranten bei einer Ansprache aufgefordert.
Romneys Fauxpas
Obamas Herausforderer Mitt Romney machte Wahlkampf in einem Restaurant eines verurteilten Drogenschmugglers. Romney trat am Montagabend in Miami im US-Staat Florida in dem Etablissement mit dem Namen El Palacio de los Jugos auf. Dieses gehört einem 1999 zu drei Jahren Haft verurteilten Mann.
Medienberichten zufolge war der Mann einer von zwölf Menschen, die 1997 vor Gericht standen, nachdem die Polizei knapp 1300 Kilogramm Kokain in Häfen in Florida beschlagnahmt hatte. Romneys Wahlkampfteam wie auch der Restaurantbetreiber selbst waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
SDA/kpn
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