Wäre Trump Franzose, würde er Le Pen wählen
Die französische Rechtsaussen-Kandidatin Marine Le Pen bekam Unterstützung von hoher Stelle. Der US-Präsident leistete per Twitter indirekt Wahlhilfe.

US-Präsident Donald Trump hatte den bewaffneten Angriff eines mutmasslichen Islamisten auf Polizisten in Paris auf Twitter kommentiert. «Das französische Volk wird sich das nicht mehr gefallen lassen», schrieb er, «das wird einen grossen Einfluss auf die Präsidentschaftswahlen haben.»
Schnell wurde dieser Tweet als Unterstützung für die Front-National-Kandidatin Marine Le Pen ausgelegt, berichtet die «Sonntagszeitung». Am Nachmittag wurde Trump gegenüber der Nachrichtenagentur AP konkreter: Le Pen habe die «entschiedenste Position» in Sachen Grenzschutz. «Wer auch immer der Härteste in Bezug auf den radikal-islamischen Terrorismus ist und wer auch immer der Härteste an den Grenzen ist, wird bei der Wahl gut abschneiden.»
Trump zeigt sich diplomatisch
Diese Aussagen können als indirekte Wahlempfehlung verstanden werden. Der Gepflogenheit nach halten sich Staatschefs zurück, wenn es um Wahlen in anderen Ländern geht. Selbst die Spekulation über Wahlergebnisse ist diplomatisch tabu. Trump versicherte deshalb, er werde «nicht explizit eine Wahlempfehlung abgeben». Doch stelle doch «jeder Prognosen an, wer gewinnen wird». «Ich bin da nicht anders als Sie», sagte der US-Präsident zur AP-Reporterin.
Le Pen indessen hatte Trump für sein Bekenntnis zur Nato und den Raketenschlag in Syrien kritisiert, schreibt die «Sonntagszeitung». Der US-Präsident habe «gesagt, dass er nicht der Weltpolizist sein wird», so Le Pen, «aber heute scheint es, als hätte er es sich anders überlegt.» Noch im November hatte Le Pen den Wahlsieg Trumps als «Hoffnungsschimmer» bezeichnet für all jene, «die ungebremste Globalisierung nicht aushalten».
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