«Wäre die erste Baselbieter Frau im Ständerat»
Elisabeth Schneider, Baselbieter CVP-Ständeratskandidatin, unterhielt sich mit BaZ-Leserinnen und Lesern über Social-Media, die Wiedervereinigung sowie die Krawalle in Zürich und Basel. Hier ist das Protokoll des Austauschs.

Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider (CVP) fordert Ständerat Claude Janiak (SP) heraus. Sie will dem Bisherigen den Ständeratssitz streitig machen, den er seit vier Jahren besetzt. Das gleiche Ziel verfolgt auch SVP-Nationalrat und Fraktionschef Caspar Baader. Am Dienstagmorgen hat Schneider auf der Facebook-Seite der BaZ zu diesem Thema und den weiteren Fragen von Leserinnen und Lesern Stellung genommen. Hier ist das Chat-Protokoll.
Basler Zeitung: Frau Schneider, Sie scheinen sich in Sachen Facebook und Twitter von allen SR-KandidatInnen am besten auszukennen. Wie wichtig sind Social-Media-Tools für Ihren Wahlkampf?
Social Medias sind sehr wichtig. Damit erreicht man einen WählerInnen-Kreis, welchen man sonst nicht erschliessen könnte.
Basler Zeitung: Bewirtschaften Sie Ihre Accounts selber? Mit welchem Zeitaufwand?
Ja, ich bewirtschafte alle meine Accounts selber. Sowohl meine Website als auch Twitter und Facebook kann ich damit immer sehr aktuell halten.
Erwin Egli: Wann wird die Heiratsstrafe bei der AHV aufgehoben? Wann bekommen Ehepaare wie Konkubinatspaare die Einzelrente? Die CVP ist doch so familienfreundlich.
Wir arbeiten daran. Haben Sie unsere Initiative für die Abschaffung der Heiratsstrafe schon unterschrieben? Sie liegen völlig richtig. Es ist unhaltbar, dass Ehepaare gegenüber Konkubinatspaaren sowohl steuerlich als auch rentenmässig benachteiligt werden.
David Wehrle: Was halten Ihre Parteikollegen davon, dass Sie in Sozialen Netzwerken tätig sind?
Die jüngere Generation PolitikerInnen (ich zähle mich auch dazu) ist es gewohnt mit diesen neuen Medien umzugehen. Mit der älteren Generation kommuniziere ich via traditionelle Kommunikationsmöglichkeiten.
Lea Hungerbühler: Guten Tag! 1. Social Media beherrscht heute praktisch unseren Alltag. Trotzdem bergen sie auch Gefahren. Wieweit muss die Bevölkerung, insbesondere Kinder, durch die Politik von diesen Gefahren geschützt werden? 2. Krawalle in Zürich, aber auch in Basel, haben die Schlagzeilen der letzten Tage beherrscht. Wie sollten solche Gewaltakte in Zukunft verhindert werden?
Der Umgang mit dem Internet ist eine Frage der Erziehung, d.h. in erster Linie der Eltern. In zweiter Linie gehört das Thema in die Lehrpläne. Es ist für mich aber klar, dass das Thema Cybercrime auch von der Politik ernst genommen wird und die nötigen gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden müssen. Die Krawalle in Zürich sind inakzeptabel. Hier muss viel härter durchgegriffen werden, wie das in anderen Staaten der Fall ist. Wir brauchen Schnellverfahren: Täter identifizieren, urteilen und gleich vollstrecken.
Nicole Cornu: Sehr geehrte Frau Schneider, stimmt es, dass - wenn Sie am 23. Oktober gewählt würden - die erste Frau aus dem Baselbiet wären, die im Ständerat Einsitz nähme? Welche Anliegen würden Sie für uns Baselbieter Frauen besonders vertreten?
Ja, ich wäre die erste Frau, welche das Baselbiet im Ständerat vertreten würde. Ich würde das mit grosser Freude tun. Eine ausgewogene Geschlechtervertretung würde der Politik gut tun. Mein Ziel ist es als Ständerätin Frauen für mehr Führungsrollen gewinnen zu können. Das nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft.
Marco Wünsche: Social Media hin oder her, meine Erfahrung (über 4 Jahre) zeigt das Facebook sehr unpolitisch ist - Twitter dagegen eignet sich bestens, obwohl man dort Politik mit viel Sarkasmus kommentiert. Sehen sie das ähnlich?
Ich benütze sowohl Facebook als auch Twitter nur für meine politischen Messages. Gerne biete ich Ihnen meine Freundschaft an und Sie können sich über meine politischen Inhalte, Meinungen, Vorstösse informieren.
Werner Strüby: Geht es nicht schlicht darum, den CVP-Nationalratssitz (9,5%-Wähleranteil in den Landratswahlen März 2011) zu halten und im Gespräch zu bleiben? Die CVP ist im Ständerat ungebührlich übervertreten!
Ich bin unabhängig und habe keine VR-Mandate. Deshalb werde ich wohl von den grossen Wirtschaftsverbänden nicht unterstützt.... Meine Ständeratskandidatur ist eine Kandidatur der Mitteparteien und nicht der CVP alleine. Die Mitteparteien CVP, BDP, EVP und glp haben bei den letzten LR-Wahlen einen Wähleranteil von 24% generiert. Das ist mehr als die SP und mehr als die SVP. Wir wollen den MittewählerInnen eine Alternative geben und schliesslich gehört Claude Janiak einer Partei an, welche möglichst bald der EU beitreten und sich vom Kapitalismus verabschieden will. Haben Sie schon von der proaktiven Ombudstelle gegen Sexismus und Heterosexismus gehört, welche die SP in ihrem Parteiprogramm schaffen möchte? Lesen Sie mal das Parteiprogramm der SP und Sie wissen, warum die Mitte für den SR kandidiert.
Peter Albrecht: Sehr geehrte Frau Schneider, wollen Sie eine Wiedervereinigung von BL & BS?
Ich habe vor rund 2 Jahren einen Vorstoss eingereicht, welcher eine Simulation einer Wiedervereinigung der beiden Basel verlangt. Ziel dieser Simulation wäre es, endlich mal Fakten auf dem Tisch zu haben, was uns eine engere Partnerschaft mit unserem städtischen Partner bringen würde. Leider hat die Baselbieter Regierung diesen Vorstoss irgendwo in der Schublade vergessen.....
Basler Zeitung: Was halten Sie davon, dass die Grüne das Thema «Wiedervereinigung» vor Kurzem wieder lanciert hat?
Das Thema Wiedervereinigung ist ein emotionales Thema. Es gehören zuerst Fakten auf den Tisch, damit sachlich diskutiert werden kann. Es ist falsch, die Wiedervereinigung im Rahmen eines Wahlkampfes zu diskutieren. Das schadet dem Thema letztlich nur. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir von einer engeren partnerschaftlichen Zusammenarbeit BS/BL nur profitieren können. Die finanziellen Schwierigkeiten des Baselbiets sind auf strukturelle Probleme zurückzuführen. Gebietsreformen sind unerlässlich.
Basler Zeitung: Das wars. Danke für die Beteiligung! Klicken Sie hier um den Original-Chat zu lesen.
Den nächsten Chat gibt es kommenden Donnerstag, 6. Oktober, um 10 Uhr mit Claude Janiak (SP BL). Fragen an Herrn Janiak dürfen Sie gerne jetzt schon auf unserer Facebook-Pinnwand platzieren.
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