Premiere am Theater BaselWährend dieser Oper halten sich manche die Ohren zu
Claudio Monteverdis «Rückkehr des Odysseus» wird in Basel ohne Held gezeigt. In die Bresche springen Menschen aus dem echten Leben sowie Electro-Sounds. Funktioniert das?

Die Irrfahrten des Odysseus nehmen einfach kein Ende. Zumindest in der Basler Neuinszenierung von Claudio Monteverdis Oper «Die Rückkehr des Odysseus», die auf dem zweiten Teil des antiken Epos von Homer beruht, ist dem Kriegshelden ein Wiedersehen mit Frau und Kind nicht vergönnt. Die Passagen mit dem Helden werden aus dem Stück gestrichen, mit geheimnisvollem Licht und Sound gefüllt oder schlicht als Leerstellen stehen gelassen. Übrig bleiben Odysseus’ wartende Frau Penelope, sein Sohn Telemachos, diverse Götter, Nebenfiguren sowie die Gretchenfrage: Vermissen wir Odysseus überhaupt?