In Athen entwendeter «Frauenkopf»Vor neun Jahren gestohlenes Picasso-Gemälde wiedergefunden
Ein spektakulärer Kunstraub in Griechenland hat ein glückliches Ende gefunden. Der Dieb hat sich Jahre nach dem Raub der Polizei gestellt.

Mehr als neun Jahre nach einem Einbruch in die Nationalgalerie von Athen fand die griechische Polizei ein damals gestohlenes Picasso-Gemälde wieder. Ein 49-jähriger Maurer sei als Tatverdächtiger festgenommen worden und habe den Raub gestanden, teilte die Polizei in der griechischen Hauptstadt mit. «Das ist ein ganz besonderer Tag, ein Tag der grossen Freude und Emotion», sagte Kulturministerin Lina Mendoni.
Picassos 1939 geschaffene Gemälde «Frauenkopf», das der spanische Künstler 1949 Griechenland geschenkt hatte, wurde etwa 45 Kilometer südöstlich von Athen gefunden. Der Festgenommene habe gestanden, das Bild zunächst bei sich zuhause und kürzlich dann in einem Tal mit dichter Vegetation versteckt zu haben.
Nach Angaben von Mendoni war Picassos Bild unverkäuflich, weil es auf der Rückseite die Inschrift des Künstlers «Dem griechischen Volk als Hommage von Picasso» trug. Damit habe der weltberühmte Maler den Widerstand der Griechen gegen die Nazis würdigen wollen. «Dieses Gemälde hat eine besondere Bedeutung und einen besonderen sentimentalen Wert für das griechische Volk, weil es von dem grossen Maler persönlich dem griechischen Volk gewidmet wurde», sagte die Kulturministerin.
Schlecht gesicherte Kunstwerke
Der «Frauenkopf» war zusammen mit dem Bild «Stammer Mühle» von Piet Mondrian und einem Werk des Italieners Guglielmo Caccia in der Nacht auf den 9. Januar 2012 aus der Nationalgalerie in Athen gestohlen worden, die laut späteren Ermittlungen äusserst schlecht gesichert war. Das Werk von Mondrian wurde nun ebenfalls wiedergefunden – laut Medienberichten zeigte der Dieb persönlich der Polizei, wo er die beiden Bilder versteckt hatte.
Das dritte Kunstwerk hatte der 49-Jährige den Angaben zufolge weggeworfen, weil es während des Diebstahls beschädigt worden war. Zunächst ging die Polizei von zwei Tätern aus, der Maurer aber gab an, allein gehandelt zu haben. Dafür habe er unter anderem sechs Monate lang die Arbeitszeiten der Sicherheitsleute am Museum ausspioniert, in der Tatnacht waren diese zudem wegen eines Streiks unterbesetzt.
AFP/fal
Fehler gefunden?Jetzt melden.