Von Jacqueline Surer
Tabaktestkäufe im Bezirk Meilen vermitteln ein positives Bild: Fehlbar waren weit weniger Betriebe, als es Spezialisten erwartet hatten.
Von Jacqueline Surer Für jugendliche Raucher wird die Luft dünner. Das zeigen die Ergebnisse der Tabaktestkäufe, die dieses Jahr erstmals in neun Gemeinden des Bezirks Meilen durchgeführt wurden. Speziell geschulte minderjährige Testkäufer versuchten in 60 Läden, Kiosken und Tankstellenshops Zigaretten zu erwerben. Mit wenig Erfolg: Lediglich 12 Betriebe verkauften Tabakwaren an die Jugendlichen. Dies entspricht einer Quote von 23 Prozent. Im kantonalen Vergleich schneidet der Bezirk Meilen damit überdurchschnittlich gut ab: Kantonsweit betrug 2010 die Quote der fehlbaren Betriebe 35 Prozent. Bei der Suchtpräventionsstelle Samowar, die für die Auswertung der Resultate im Bezirk Meilen zuständig ist, zeigt man sich erfreut über das Resultat: «Das Ergebnis zeigt auf, dass die Betriebe für das Thema Tabakprävention sensibilisiert sind», sagt Präventionsexperte Enrico Zoppelli. Spassfaktor Alkohol Auffallend hoch ist die Bereitschaft des Verkaufspersonals, bei jungen Zigarettenkäufern den Ausweis zu verlangen. In 72 Prozent der getesteten Betriebe war dies der Fall. Bei den Alkoholtestkäufen betrug die entsprechende Quote dieses Jahr lediglich 54 Prozent. Laut Zoppelli hat das damit zu tun, dass beim Thema «Rauchverbot für Jugendliche» ein breiter gesellschaftlicher Konsens besteht. «Zu Alkohol haben viele ein ambivalenteres Verhältnis», sagt er. Das liege nicht zuletzt am Spassfaktor, der mit dem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werde. Jugendliche, die sich hin und wieder ein Bier genehmigten, seien jedoch nicht das grosse Problem. «Schwierig wird es bei denjenigen, die mehrmals pro Woche zur Flasche greifen.» Uetikon erreicht Traumquote Im Gegensatz zu den Alkoholtestkäufen, die seit 2005 in den Seegemeinden durchgeführt werden, sind die Tabaktestkäufe ein junges Projekt. Ins Leben gerufen wurden sie im Bezirk Meilen im Jahr 2010 als Pilotversuch in Uetikon. In den fünf getesteten Betrieben verkaufte damals niemand illegal Zigaretten. Als bei der zweiten Durchführung dieses Jahr gleich acht zusätzliche Gemeinden mitzogen, war Enrico Zoppelli «positiv überrascht». Gleichzeitig mit den Alkoholtestkäufen werden ab dem 1. Januar 2012 auch die Tabaktestkäufe im Kanton Zürich gesetzlich erlaubt sein. Ob fehlbare Betriebe gebüsst werden, ist noch unklar. Die Bezirksstatthalter und die Gemeinden sind sich in dieser Frage uneins.
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