Von Despoten und politischen Scharfmachern
Kritik am Blocher-Clan aus den eigenen Reihen: Die Schwester des SVP-Übervaters, Judith Giovannelli-Blocher, legt ihre Autobiographie vor. Darin geht sie nicht nur mit den Eltern hart ins Gericht.

Judith Giovannelli-Blocher, die Schwester von SVP-Nationalrat Christoph Blocher, legt ein neues Buch vor. Die noch unveröffentlichte Autobiografie mit dem Titel «Der rote Faden», die der «SonntagsZeitung» vorliegt, schildert Blochers Elternhaus als streng religiös. Es habe eine Atmosphäre des «allgemeinen Schuldigseins» geherrscht, schreibt Giovanelli-Blocher.
Der Vater Wolfram Blocher, ein evangelisch-reformierter Pfarrer, habe mit «strengen Hausregeln» und «kleinlichen Erziehungsmethoden» auf die Kinder «eingedroschen», zitiert die Zeitung das Buch.
Schläge auf das Hinterteil
Gefühlsregungen seien mit Kälte quittiert worden. Bei Unbotmässigkeiten habe der Vater die dafür vorgesehene Strafe vollzogen: Die Kinder mussten sich über den Tisch beugen, damit die Schläge das Hinterteil fanden. Die Mutter Ida Blocher wird als herrschsüchtige Despotin geschildert, die das Familienleben mit «religiösen Gehorsamsproben» belastete. «Alle mussten sich immer wieder ihrer Knute beugen», schreibt Giovannelli-Blocher.
In ihrem Buch kritisiert sie auch politische «Scharfmacher», die hinter jedem Sozialhilfebezüger einen Schmarotzer wittern würden und ganze Ethnien pauschal verurteilten mit Aussagen wie «Die vom Balkan sind gewalttätig». Die 79-jährige Judith Giovannelli-Blocher ist die Zweitälteste von elf Kindern, der acht Jahre jüngere Christoph Blocher ist das siebte Kind in der Geschwisterreihe. Das Buch ist ab nächster Woche im Buchhandel erhältlich.
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