Vom Kunstturnen zum Kunstraum
Genau 60 Jahre sind vergangen seit der ersten Schweizerischen Plastikausstellung in Biel. Nun wurde eine Neuauflage lanciert.

Seit Freitag (04. Juli) ist die 12. Ausgabe der mehrmonatigen Schau im Gang. Diesmal dreht sich alles um Skulpturen und um Menschen in Bewegung. «Le Mouvement» heisst die dreiteilige Veranstaltung, die bis Anfang November eine Reihe von Performances, Interventionen und Ausstellungen präsentiert. Die Künstlerinnen und Künstler sollen das Wesen der öffentlichen Skulptur und des öffentlichen Raums hinterfragen, wie die Veranstalter mitteilen.
«Mouvement I» dauert bis Ende August. Künstler setzen sich dabei mit Skulpturen vorhergehender Plastikausstellungen auseinander. Das muss nicht immer todernst zu- und hergehen, wie Christian Jankowski unter Beweis stellt.
Fit mit Kunst
Denn Jankowski liebt es, bestehende Strukturen mit kritischer und humorvoller Absicht neu zu arrangieren. Für das Projekt «Kunstturnen» heuerte der Künstler einen Experten der Sportschule in Magglingen an, der einen Fitnessparcours mit öffentlichen Skulpturen in Biel entwarf. Die sonst statischen Kunstdenkmäler werden durch Jankowskis Manöver vorübergehend in dynamische Objekte verwandelt. Jedermann kann den Parcours selbst benutzen.
Bewegung mit Burckhardt und Bill
Einen ganz anderen Zugang zu Skulpturen hat die Performerin Ariana Reines. Sie misst sich mit zwei historischen Kunstwerken, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit Bewegung auseinandersetzen: Carl Burckhardts «Der Tänzer «und Max Bills «rhythmus im raum». Beide Werke stammen von der ersten Plastikausstellung im Jahr 1954. Reines führt die Choreografie «Mortal Kombat» aus, die auf Kung-Fu-Bewegungen basiert. Sie spiegelt einige der Konflikte, die sich so befruchtend auf die Kunstgeschichte ausgewirkt haben - etwa jenen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, oder Kunst und öffentlichem Raum.
Interventionen in der ganzen Stadt
Diese und andere Performances gehören zu «Mouvement I», dem ersten Ausstellungsblock, der bis 31. August läuft. «Mouvement II» wird die Stadt dann vom 26. bis 31. August mit einem Netz von Performances und künstlerische Interventionen überziehen - ganz Biel solle in Bewegung versetzt würden, wünschen sich die Kuratoren Chris Sharp und Gianni Jetzer. Den Abschluss wird «Mouvement III» im Kunsthaus CentrePasquArt bilden - eine Ausstellung im herkömmlichen Sinn, die vom 30. August bis 2. November 2014 das vorherige Geschehen rekapituliert.
SDA/rv
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