Volkszählung: 8 Wölfe, 100 Luchse, 0 Bären
Wölfe und Luchse, aber kein einziger Braunbär leben laut einer WWF-Bestandesaufnahme zurzeit in der Schweiz.

Die Bilanz der Ansiedlung von Grossraubtieren falle damit zwiespältig aus, teilte die Umweltorganisation am Dienstag mit und forderte eine bessere Zusammenarbeit der Beteiligten.
Der Wolf besiedle zurzeit nach und nach den Norden der Alpen. Der offizielle Bestand sei innert Jahresfrist von fünf auf acht Tiere gewachsen, heisst es in der WWF-Bilanz. Ungenügend geschützt seien die Schafe nach wie vor im Wallis. Auf diesen Kanton entfielen die meisten der rund 100 Schafrisse des laufenden Jahres. Wegen ungenügender Schutzmassnahmen werde dem Wallis zu Recht eine Abschussbewilligung für die Wölfin im Chablais verweigert.
Meist aktiv auf die Rückkehr des Wolfs bereiten sich gemäss WWF hingegen die Kantone Graubünden, Waadt, Bern, Freiburg, Uri, Obwalden und Tessin vor. Konflikte gebe es allerdings im Tessin, wo Kleinviehalter im Verzascatal Widerstand leisteten.
Druck aus Jägerkreisen
Unbefriedigend sei die Situation beim Braunbär und beim Luchs, schreibt der WWF weiter. Das Schicksal des im letzten April geschossenen Bären JJ3 zeige, dass die Schweiz noch nicht ausreichend auf die Gegenwart eines Problembären vorbereitet sei. Der Schweizer Luchsbestand ist gemäss der Umweltorganisation mit rund 100 Tieren der wichtigste und grösste im gesamten Alpenbogen. Der Druck aus Jägerkreisen und die Autonomie der Kantone beim Wildtier-Management wirkten sich aber negativ auf die Entwicklung des Bestandes aus.
Kurt Eichenberger vom WWF Schweiz fordert deshalb, die Alpenländer und auch die Kantone müssten mehr Solidarität zeigen. Mittelfristig müssten auch die finanziellen Mittel für den Herdenschutz erhöht werden.
AP/sam
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