Völlig misslungener Auftakt für den HCD
Der HC Davos verliert seine erste Partie am Spengler Cup gegen den KHL-Vertreter Automobilist Jekaterinbug klar und deutlich 1:5.
In den letzten beiden Jahren hatten die Schweizer Vertreter im Vorprogramm mit einer makellosen Bilanz überzeugt und sich die Halbfinal-Tickets bei erster Gelegenheit gesichert. Dieses Szenario wird sich nicht wiederholen. Nur Luganos Ausgangslage ist vorzüglich, den Tessinern reicht ein Punktgewinn zum direkten Vorstoss unter die Top 4. Für den enttäuschenden HCD hingegen ist ein Umweg nach sportlichem Ermessen unvermeidbar. Zu deutlich fiel die dritte Niederlage gegen einen russischen Kontrahenten innerhalb von drei Jahren aus.
Im Klassiker gegen das Team Canada dürfte für Arno Del Curtos Auswahl nur das Prestige zur Debatte stehen, mehr gibt es nach der deutlichsten Niederlage seit dem 2:7 im Endspiel gegen die kanadischen NHL-Superstars nicht mehr zu gewinnen, derweil den Selects bereits ein Remis nach 60 Minuten zur Halbfinal-Qualifikation genügt.
Setoguchis Anschlusstreffer hält nicht lange
Die Begegnung verlief aus der Optik der Bündner nicht wunschgemäss. Unmittelbar nach dem hart erarbeiteten 1:2 (31.) durch Devin Setoguchi erhöhten die Russen ihren Vorsprung abermals auf zwei Treffer. Die Gastgeber hatten sich für ihre Verhältnisse nicht zum ersten Mal allzu leichtfertig austricksen lassen.
Als Andrej Alexejew in der vorletzten Minute des mittleren Abschnitts das 4:1 markierte, drosselte der HCD mit Blick auf die weiteren Herausforderungen spürbar den Aufwand und Widerstand. Mit dem wild entschlossenen und auf jeder Position brillanten HCD der Europacup-Festivitäten war die Lightversion der Bündner zu keinem Zeitpunkt zu vergleichen. Selbst Josef Marhas Teilzeit-Comeback im illustren Betreuerstab bewirkte (noch) nichts.
Bündner ohne Energie
Mit den Startschwierigkeiten der dezimierten Davoser war zu rechnen gewesen. In den letzten Wochen hatten sie einen umfangreichen Parcours zu bewältigen. Der markante Aufschwung in der Meisterschaft - Del Curtos Equipe gewann neun der letzten elf Spiele - zehrte das Team aus. Die Exploits auf dem Weg in die Halbfinals der Champions League kosteten ebenso Kraft.
Die Efforts haben deutliche Spuren hinterlassen. Das Bulletin der Verletzten ist prominent bestückt; die beiden schwedischen Offensiv-Stars Dick Axelsson und Marcus Paulsson stehen noch immer nicht zur Verfügung. Der kräftige, aber körperlich angeschlagene Antreiber Dino Wieser fehlte im Line-up ebenfalls.
Der personelle Spielraum ist knapper bemessen als auch schon, zumal die Bünder zusätzlich einen ganzen Block Talente an die U20-WM in Helsinki zu delegieren hatten. Und Alexandre Picard, David Moss und Ville Koistinen, die drei Leihgaben von Genf, Biel sowie Langnau, vergrösserten das spielerische Volumen kaum. Ihr Einfluss war nur in negativer Hinsicht spürbar: Picard vergab per Penalty das 1:1, Koistinen sass beim 0:1 auf der Strafbank.
Angesichts der vielversprechenden Perspektiven in der Champions League haben sich auch die Prioritäten ohnehin verschoben. Del Curtos Ärger über die Vorführung wird sich in engen Grenzen halten. Für ihn dürfte beim 20. Spengler-Cup unter seiner Leitung für einmal im Vordergrund stehen, die Energiereserven adäquat zu verwalten, ohne dabei die Anhänger zu verärgern.
Die Klasse des Hünen
Für die Unterhaltung des Publikums war ausnahmslos der KHL-Klub verantwortlich. Der 108-Kilogramm-Brocken Alexej Michnow und Anatoli Golyschew, momentan der drittbeste Torschütze der russischen Liga, stoppten den kraftlosen Schweizer Meister mit je zwei Skorerpunkten im Alleingang.
Davos - Jekaterinburg 1:5 (0:1, 1:3, 0:1)
6300 Zuschauer (ausverkauft).- SR Kimmerli (Ka)/Wehrli, Fluri/Tscherrig.
Tore: 20. (19:13) Michnow (Koukal, Elo/Ausschlus Koistinen) 0:1. 30. (29:02) Golyschew (Koukal) 0:2. 31. (30:33) Setoguchi 1:2. 34. Jemelin (Golyschew) 1:3. 39. Alexejew (Timaschow) 1:4. 52. Michnow 1:5.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Davos: Genoni; Du Bois, Guerra; Nater, Forster; Jung, Koistinen; Brejcak, Paschoud; Sciaroni, Ambühl, Picard; Marc Wieser, Lindgren, Jörg; Setoguchi, Corvi, Moss; Ryser, Walser, Sieber.
Jektarinburg: Kovar; Megalinski, Wassilewski; Timaschow, Turbin; Trjamkin, Kivisto; Woropajew, Antonowski; Tortschenjuk, Roman, Garejew; Michnow, Golyschew, Koukal; Elo, Jemelin, Knjasew; Mitjakin, Alexejew, Welitschkin.
Bemerkungen: Davos ohne Axelsson, Paulsson, Schneeberger, Simion (alle verletzt), Dino Wieser (krank), Heldner, Kindschi, Egli, Forrer, Tino Kessler (alle U20-WM), Schmutz, Aeschlimann, Schläpfer, Portmann (alle überzählig). 11. Pfostenschuss von Forster. 21. Picard verschiesst einen Penalty. 57. Pfostenschuss von Megalinski. 57. Timeout von Jektarinburg, ab 56:57 bis 57:54 ohne Goalie.
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