Art-Basel-Ticker - George Condo hoch im Kurs | Basler Künstler stellen am Barfi aus
Art-Basel-Ticker – George Condo hoch im Kurs | Basler Künstler stellen am Barfi aus
Und: Ein Picasso für 6,5 Millionen Dollar

Auch am Donnerstag liessen sich die Kunstsammler und Kunstfans nicht lumpen. Der Spitzenreiter dürfte «Vauvenargues, Salle à manger I» von Pablo Picasso aus dem Jahr 1959 sein. Die Galerie Almine Rech (Brüssel, Shanghai, Paris, London, New York, Aspen) meldet den Verkauf für 6,5 Millionen US-Dollar. Die Galerie Lévy Gorvy (New York) hat ein extra für die Art gemaltes Werk von Günther Uecker für 1,6 Millionen Euro verkauft. Und «Chicken Wings Three» von Jean-Michel Basquiat von 1983 fand bei Edward Tyler Nahem (New York) einen neuen Besitzer. Oder eine Besitzerin. Preis: 3 Millionen Dollar.
Im Haus der elektronischen Künste (HeK) sind am Donnerstag zum vierten Mal die Pax Art Awards verliehen worden. Der mit 30'000 Franken dotierte Hauptpreis geht an den Eglisauer Künstler Marc Lee für seine «beeindruckenden immersiven Installationen, die verzaubern und gleichzeitig überwältigen».
Der 1969 geborene Medienkünstler lasse die kulturellen, ökonomischen und politischen Aspekte von Netzwerken in seinem Schaffen sichtbar werden, schreibt das HeK in einer Medienmitteilung. Mittels Live-Feeds lädt er die User dazu ein, über ihr eigenes Eingebundensein in Informationsströme zu reflektieren.
Die Preissumme ist zweigeteilt: Mit einem Betrag von 15'000 Franken unterstützt die Art Foundation Pax den Künstler bei der Produktion einer neuen Arbeit. Die andere Hälfte wird in den Erwerb eines Werks für die Sammlung investiert. Im Weiteren werden je 15'000 Franken an aufstrebende Medienkunstschaffende vergeben – in diesem Jahr an die Genfer Künstlerin Chloé Delarue und den Bieler Klangkünstler und experimentell elektronischen Musiker Laurent Güdel. (sda)
Hoch im Kurs zu sein scheint der 1957 geborene amerikanische Maler George Condo, dessen Werke oftmals wie Picasso oder Willem de Kooning 2.0 anmuten. Die Zürcher Galerie Hauser & Wirth verkaufte ein 2021 entstandenes Gemälde für 1,95 Millionen, die Galerie Almine Reich aus Brüssel kassierte gar 3 Millionen Dollar für ein Bild des Künstlers.
Condo wurde 1957 in Concord, New Hampshire geboren. Er lebt seit den 1980er-Jahren in New York City. Er arbeitete u. a. mit Schriftstellern William S. Burroughs und Allen Ginsberg zusammen.
Viele Basler Künstlerinnen und Künstler konnten in den letzten Monaten kaum ausstellen oder auftreten. Deshalb hat die Basler Künstlergesellschaft nun 20 Kunstschaffende eingeladen, sich mit Texten und Bildern den Stadtraum für die «Kunst aus Basel» zurück zu gewinnen.
Entstanden sind 20 Kunst-Plakate die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum Beispiel ein Foto von Christian Jaeggi. Es zeigt einen Bauern in Malawi und Jaeggi schreibt dazu: «Humor ist, wenn man trotzdem lacht.» Vernissage ist am Freitag 24. September zwischen 17 und 19 Uhr auf dem Barfüsserplatz, wo die 20 Werke bis am 8. Oktober zu sehen sind, bevor sie dann auf den Theaterplatz zügeln.

Im Rahmen der Geburtstagsfeier des Museums Tinguely legt nicht nur das Frachtschiff MS Elvetie demnächst wieder in Basel an, es steht auch noch etwas Einmaliges bevor. Der englische Künstler Michael Landy wird am Freitagabend in der Kaserne eine Performance besonderer Art darbieten – seine persönliche Hommage an Jean Tinguely. Es handelt sich um ein «Re-Enactment» von Tinguelys «Hommage an New York». Einer selbstzerstörerischen Maschine.
Michael Landy hat diese Idee schon lange mit sich herumgetragen, denn er bezeichnet Tinguely als einen wichtigen Einfluss für sein eigenes Schaffen. Ausschlaggebend dafür war eine Ausstellung des Schweizer Künstlers 1982 in der Tate Gallery. Landy war damals 19 Jahre alt.
Tinguelys Riesenmaschine, etwa sieben Meter lang und acht Meter hoch brauchte 27 Minute um sich selber zu zerstören. Das geschah am 17. März 1960 im Skulpturen Garten des Museums of Modern Art in New York. Das «Re-Enactment» wurde Landy lange verweigert. Nun hat er einen ganz speziellen Zugang gefunden mit Tänzerinnen und Tänzern und einer eigens von Landy in Zusammenarbeit mit Tabea Martin geschaffenen Choreographie.
Während der Art Basel präsentiert die Fondation Beyeler «Machine Concrète». Es handelt sich um eine Virtual-Reality-Installation, die in Zusammenarbeit mit dem renommierten Eletronica-Künstler Dixon, dem Künstlerkollektiv «Transmoderna» und dem Nordstern Basel entstanden ist.
Mit einer «Virtual-Reality-Brille» auf der Nase kann man im Berower-Park die multidimensionale digitale Version des schweizweit meistbesuchten Kunstmuseums zu einem exklusiven Musikset von Dixon erleben. Unter anderem sind Tracks vom Berliner Fotografen Wolfgang Tillmans dabei.
Im Projektraum M54 an der Mörsbergerstrasse 54, 4057 Basel findet parallel zur Art Basel eine Ausstellung zur schamanischen Zeitsprache statt, lanciert vom Projekt «Ping Pong».

«Ping Pong» ist ein unabhängiges Projekt für zeitgenössische Kunst, welches seit 2007 Ausstellungen in Basel, Miami und Los Angeles durchführt. Seit 2016 konnte der Wirkungskreis auf Berlin ausgeweitet werden. Die Arbeiten sind geprägt durch die Einflüsse aus unterschiedlichen Kulturen. Weitere Informationen finden sich auf http://www.ping-pong-basel.ch/.
Art-Direktor Marc Spiegler hat an der offiziellen Medienkonferenz zur Eröffnung der Art am Dienstag um 14 Uhr noch einmal auf den Solidaritäts-Fonds hingewiesen, der erstmals und – wie er sagte – einmalig für die Art Basel ins Leben gerufen wurde. Der Fonds wurde mit anderthalb Millionen Franken geäufnet und soll jenen Galerien zugute kommen, deren Absatz weit unter den Erwartungen liegt. Theoretisch können im Nachgang der Art alle teilnehmenden Galerien eine Zehn-Prozent-Preis-Reduktion geltend machen. Laut Spiegler haben aber einige der grossen Galerien schon am Montagabend die Organisatoren wissen lassen, dass ihre Geschäfte so erfreulich laufen, dass sie definitiv darauf verzichten werden, vom Fonds Gebrauch zu machen.

Gerade war die Luzerner Pianistin und Künstlerin Anmari Mëtsa Yabi Wili mit ihrem Frachtschiff noch in Rotterdam, Amsterdam, Duisburg und Strassburg. Seit drei Tagen befindet sich «Lorin» nun vor dem Hotel «Les Trois Rois» und wartet mit einem vielseitigen Kulturprogramm auf: Das diesjährige Projekt «LP21 – true?» ist inspiriert vom Magierduo «Siegfried & Roy».

Auf und unter Deck können Installationen und Konzerte Neuer Musik besucht werden. Bis am 16. September jeweils nach Sonnenuntergang unternimmt der Kulturfrachter als wandelnde Sound- und Lichtinstallation Performancefahrten entlang den Uferpromenaden.

Anlässlich der Art Basel empfangen Regierungspräsident Beat Jans, Regierungsrätin Stephanie Eymann und die Regierungsräte Conradin Cramer und Kaspar Sutter am Mittwoch, den 22. September 2021, Mitglieder der Unternehmensführung der MCH Group und der Art Basel sowie die US-Botschaft in Bern im Basler Rathaus.

Es sollen die Weiterentwicklung des Messe- und Kongressstandorts Basel und die internationalen Aktivitäten der Art Basel diskutiert werden.
Die kroatische Künstlerin Hana Miletić und der US-amerikanische Künstler Cameron Clayborn erhalten den diesjährigen Baloise-Kunstpreis. Die mit 30'000 Franken dotierte Auszeichnung wird seit über 20 Jahren von einer internationalen Jury vergeben. Zusätzlich erwirbt der Versicherungskonzern Arbeiten von Miletić und Clayborn und schenkt diese Kunstwerke zwei europäischen Museen: dem Hamburger Bahnhof in Berlin und dem MUDAM in Luxemburg.
Hana Miletićs Werk trifft einen tiefen, wenn auch diskreten Nerv in der heutigen Welt. Ihre gewebten Transkriptionen von alltäglichen Reparaturen an Autos und Gebäuden sprechen von wirtschaftlicher Not und persönlicher Widerstandsfähigkeit, ebenso wie die transnationale Dimension ihres Projekts zwischen Pristina und Basel. Ihr Prozess selbst, der langsame und aufmerksame Akt des Webens, ist ein bedeutsames Echo auf die tiefere Aufgabe, mit der wir alle beschäftigt sind.
Cameron Clayborns Skulpturen der Serie «homegrown» hängen wie Kokons von der Decke. Dadurch, dass sie auf der Spitze zu stehen scheinen, fordern sie einerseits Distanz ein. Andererseits zieht ihre Materialität die Betrachtenden an, um sich die Werke genauer anzuschauen. Dieses Wechselspiel aus Abstand und Nähe, Massivität und Zerbrechlichkeit verleiht Clayborns Arbeiten Lebendigkeit und eine beeindruckende körperliche Präsenz.

Während der Art Basel 2021 zeigt das Baloise Studio in Halle 2.2. die Preisträgerinnen und ihre Werke.
Heute um 11 Uhr öffnete die Art Basel die Tore für die Fachkundschaft. Ab dem 24. bis am 26. September 2021 hat auch die breite Öffentlichkeit die Möglichkeit, die Werke von über 270 Galerien aus aller Welt zu bestaunen.

Die grösste Kunstmesse der Welt wurde 1970 von den Galeristinnen und Kunsthändlern Trudl Bruckner, Balz Hilt und Ernst Beyeler gegründet. Seither fand sie jährlich anfangs Juni statt. 2020 wurde die Messe online durchgeführt.
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