Vier Ringe und viermal S: Audi Sportback
Im Sommer bringt Audi den A3 Sportback erstmals als S-Version an den Start. Das Doppelkupplungs-Getriebe S-Tronic sorgt für zusätzliche Dynamik.

Kein Segment ist auch den Grossen der Branche zu klein, um nicht erfolgreich zu sein. Audi hat sich 1996 mit dem A3 erstmals der Kompaktklasse angenommen, dem Nimbus der Marke mit den vier Ringen entsprechend gleich mit Premiumanspruch. Und mit breit gefächerter Palette: Dem Dreitürer folgte schnell die fünftürige Limousine, 1998 gabs die erste Allrad-Version, 1999 den ersten S3.
Und weil – wen wunderts? – von Beginn weg alles rund lief und schon von der Erstauflage fast eine Million des Kompakt-Audis verkauft wurden, legten die Ingolstädter 2003 bereits die zweite Generation auf. Und setzten mit der Lancierung des ersten Sportback gleich noch eines drauf. Zwar (noch) nicht ganz ein Avant, aber vom sportlich-dynamischen Outfit her ganz in der Tradition von «Audi baut die schönsten Kombis» (Werks-Slogan) kreiert, verlieh er der Baureihe zusätzlichen Schub. Seit seiner Lancierung schreiben die Süddeutschen Jahr für Jahr neue Rekordzahlen, allein 2007 wurde fast eine Viertelmillion A3 produziert. Tendenz weiter steigend – denn seit kurzem gibts den «kleinen Audi» ja auch als vierplätziges Cabrio.
Topversion neu mit 265 PS
Der Erfolg des Sportback am Gesamterfolg des A3 manifestiert sich auch in der Schweiz. Importeur Amag hat im vergangen Jahr rund 4000 Autos verkauft, 2800 davon waren Sportbacks. Und weil vom schönen Rest – gemeint sind die Limousinen – über 60 Prozent der Käufer die auf Höchstleistung getrimmte Sportversion bevorzugten, ist die Rechnung schnell gemacht: Der Sportback, der im Spätsommer erstmals als S3 auf den Markt kommt, dürfte bei uns auch verkaufsmässig zum Renner werden.
Auf der Strasse ist er das in jedem Fall schon jetzt. Optisch mit gestrafftem Profil, stärker akzentuiertem Singleframe-Grill und vergrösserten Lufteinlässen, dazu den in die Heckklappe hineingezogenen Rückleuchten mit Lichtstäben. Und leistungsmässig mit der geballten Kraft seines aufgeladenen Vierzylinder-Direkteinspritzers, der aus zwei Litern Hubraum 265 PS schöpft und den kompakten Fünftürer mit einem maximalen Ladevolumen von 1100 Litern (umgeklappte Rückbank) in nur 5,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer beschleunigt.
Dem ungestümen Vorwärtsdrang bietet jenseits der 250 km/h-Marke erst die Elektronik Einhalt. Genauso wie bei seinen grossen Kombibrüdern S4 und S6, deren Performance er dank serienmässigem Allradantrieb locker erreicht.
Satt liegt der S-Sportback auf der Strasse, ein Unersteuern aus der Kurve heraus ist im reglementierten Verkehr abseits deutscher Autobahnen nicht einmal ansatzweise zu provozieren. Und, natürlich, trägt die S-Tronic, das Audi-spezifische Doppelkupplungsgetriebe, das Seine zum Fahrspass bei: Es schaltet die Gänge in einer Perfektion hoch, dass selbst der Lenker die Schaltwippen hinter dem abgeflachten Lenkrad schon kurz nach dem Start zur Testfahrt vergessen hat.
So viel zum Sportback in der S-Version mit S-Tronic, dem neuen Leader der Baureihe. Sein Preis: Mindestens 57'900 Franken. Denn viele neue Features, welche auch allen anderen A3-Modellen zugute kommen, sind optional. Etwa die elektronische Dämpferregelung Magnetic Ride, die einen ganz nach Lust und Laune zwischen Komfort und Fahrdynamik wählen lässt. Knopfdruck genügt. Oder das ebenso elegante wie wirksame LED-Tagesfahrlicht in Kombination mit Bi-Xenon-Scheinwerfern. Oder der perfekte Parkassistent.
Er ist das besondere Highlight im Kompakt-Audi, denn eine vergleichbare Einparkhilfe gibt es selbst konzernweit nur im VW Touran. Und so funktioniert sie: Ultraschall-Sensoren messen bis Tempo 30 beim Vorbeifahren die anvisierte Parklücke aus. Wird sie als gross genug zum rückwärts Einparkieren erkannt, meldet dies das Bordsystem. Dann gehts wie von Geisterhand: Lenkrad loslassen, Rückwärtsgang einlegen, leicht Gas geben – den Rest besorgt das System. Allerdings: Bremsen ganz zum Schluss nicht vergessen – sonst gibts doch noch Scherben.
Fortschritt – nicht bloss Facelift
Es sind solche technische Innovationen, die für Audi die Legitimation sind, bei der modifizierten A3-Reihe von «Produkte-Aufwertung und Fortschritt» und nicht bloss von einem Facelift der 2009-Modelle zu sprechen. Denn sieht man von der Neulancierung des S3 Sportback ab, ist grundlegend alles so geblieben, wie es bisher war.
Angeboten werden A3 und A3 Sportback ab Juli erneut mit acht Motoren (fünf Benziner und drei Diesel), von denen sechs als Direkteinspritzer mit Turboaufladung beste TFSI und TDI-Motorentechnologie aus Ingolstadt repräsentieren. Die Leistungsspanne beginnt bei 102 PS für den 1,6-Liter-Benziner und 105 PS für den 1.9 TDI, der Einstieg in die modernisierte Kompaktklasse bei Audi kostet mindestens 31'650 Franken.
Sparmodell im besondern Sinn ist der 1.9 TDI e, der sich dank speziellem Feinschliff mit nur noch 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer begnügen soll und dessen Schadstoffausstoss unter 120 Gramm pro Kilometer liegt. Zudem kann der 1,6-Liter-Benziner auf Wunsch auch mit Ethanol E 85 betrieben werden.
Peter Hegetschweiler fuhr den Audi S3 auf Einladung des Schweizer Importeurs Amag am 29. Mai in Deutschland.
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