Viel Ärger auf den Schweizer Schienen
In der Westschweiz ist es am Morgen wegen eines tödlichen Arbeitsunfalls zu 42 Zugausfällen gekommen. Und die Gotthard-Bahnstrecke bleibt nach dem Erdrutsch von gestern bis Montagmittag unterbrochen.
Ursache der Störung in der Westschweiz war ein Arbeitsunfall eines Mitarbeiters des Bahnunternehmens, wie SBB-Sprecher Reto Schärli auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Der 44-Jährige sei wegen eines vorbeifahrenden Zuges von einer Hebebühne gestürzt und ums Leben gekommen. Ein zweiter Arbeiter von 52 Jahren wurde verletzt.
Ein SBB-Team hatte in der Nacht auf der Hebebühne an einer der beiden Fahrleitungen gearbeitet. Die andere Strecke wurde um etwa 3 Uhr für einen Güterzug freigegeben. Dieser Zug touchierte aus noch unbekannten Gründen beim Vorbeifahren die Hebebühne. Die Ursache des Unfalls ist Gegenstand von Ermittlungen, wie die Freiburger Kantonspolizei mitteilte.
Reisezeit verlängert sich um 60 Minuten
Bis zehn Uhr blieb die Strecke zwischen den freiburgischen Ortschaften Chénens und Cottens auf der Linie Freiburg-Lausanne für den Bahnverkehr komplett unterbrochen. Im Regionalverkehr verkehrten Ersatzbusse.
Insgesamt fielen zwischen Romont FR und Freiburg 42 Züge aus, wie SBB-Sprecher Reto Kormann auf Anfrage sagte. Im Fernverkehr wurden die Züge über den Jurasüdfuss via Biel-Neuenburg umgeleitet, darunter auch die Verstärkungszüge für den Genfer Automobilsalon. Die Reisezeit verlängerte sich dadurch um bis zu 60 Minuten.
Berghang bei Gurtnellen instabil
Die seit gestern Mittag nach einem Erdrutsch unterbrochene Bahnlinie über den Gotthard bleibt bis mindestens Montagmittag gesperrt. Geologen haben den Berghang bei Gurtnellen UR als instabil bezeichnet. Am Samstag soll der Fels gesprengt werden.
Wie die SBB mitteilen, droht ein weiterer Felssturz. Geplant ist deshalb, das instabile Gestein am Samstag zu sprengen. Anschliessend müssen die Bahngleise geräumt werden. Der Streckenabschnitt zwischen Flüelen UR und Göschenen UR könne deshalb frühestens am Montag um 12 Uhr wieder freigegeben werden.
Für die Fernverkehrszüge am Gotthard werden zwischen Arth-Goldau SZ und Göschenen Ersatzbusse eingesetzt. Laut SBB müssen mit Verspätungen gerechnet werden. Die Reisenden im internationalen Verkehr werden über die Simplonlinie umgeleitet.
5 Kubikmeter Gestein
Gestern Nachmittag waren unterhalb des Bahnhofs von Gurtnellen 300 bis 400 Kubikmeter Gestein zu Tal gestürzt. Der grösste Teil wurde von den Schutzbauwerken oberhalb der Gleise aufgefangen. Etwa 5 Kubikmeter Gestein landeten auf den Schienen. Der grösste Felsbrocken ist rund 2 Kubikmeter gross.
Kurz nach dem Felssturz fuhr ein Güterzug von SBB Cargo auf die Steine auf. Weil der Lokführer rechtzeitig die Bremsung einleitete, entstand am Zug keinen Schaden. Es wurde niemand verletzt.
Auto gegen Regionalzug
Ein 56-jähriger Autofahrer ist heute auf einem Bahnübergang in Affeltrangen TG mit einem Regionalzug zusammengeprallt und tödlich verletzt worden. Der Lenker hatte mit seinem Wagen die geschlossene Schranke durchbrochen.
Der Unfall ereignete sich um 7.20 Uhr zwischen Tobel und Märwil, wie die Polizei mitteilte. Das Auto wurde vom Triebwagen des Zugs, der von Wil nach Weinfelden fuhr, erfasst und über 100 Meter mitgeschleift. Der Lenker starb noch am Unfallort.
Die etwa 80 Passagiere des Zugs blieben unverletzt. Sie wurden mit Bussen nach Weinfelden TG gefahren. Die Bahnlinie war zwischen Tobel TG und Märwil TG bis kurz vor Mittag gesperrt. Die SBB setzten Ersatzbusse ein.
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