Schweizer Gesundheits-NotstandPsychisch kranke Kinder und Jugendliche warten Monate auf eine Therapie
Die Jungen sind am Limit, die Eltern verzweifelt, die Therapeutinnen vor dem Burn-out: Eine Umfrage zeigt erstmals, wie die Pandemie die Jugendpsychiatrie überfordert.
Illustration: Benjamin Güdel
Je länger die Pandemie dauert, desto schlechter geht es Nathalie. Die Jugendliche gerät immer tiefer in eine Magersucht. Und beginnt, sich selbst zu verletzen. «Im Dezember 2020 war klar, dass sie einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik braucht», sagt ihre Psychotherapeutin Barbara Widmer. «Aber alle stationären Angebote waren voll, und es gab lange Wartelisten.»
