Verzögerung bei der Lehrplan-Einführung
Im Kanton Baselland soll der neue Lehrplan an den Sekundarschulen zwei Jahre später eingeführt werden als bisher geplant.

Nach den Vorstellungen von Bildungsdirektorin Monica Gschwind soll auf der Sekundarstufe I erst ab dem Schuljahr 2020/21 nach dem neuen Plan unterrichtet werden.Ursprünglich hätte dies schon im Schuljahr 2018/19 der Fall sein sollen. Für die Verschiebung braucht es noch die Zustimmung der Regierung und des Bildungsrates, wie die seit Mitte vergangenen Jahres amtierende FDP-Regierungsrätin am Mittwoch in Liestal vor den Medien sagte.
Abstimmungsergebnisse einfliessen lassen
Derzeit sind im Kanton Baselland fünf Volksinitiativen hängig, die den Lehrplan betreffen. Dazu kommt eine Motion aus dem Landrat, die wie eine der Initiativen die Lehrplaninhalte betrifft.
Gschwind will nun das Ergebnis der Volksabstimmungen in die laufende Arbeit am Lehrplan einfliessen lassen und so verhindern, dass dieser je nachdem immer wieder angepasst werden muss. Die Initiativen, die alle vom Komitee «Starke Schule Baselland» stammen, sollen möglichst rasch dem Volk unterbreitet werden.
Was die Motion zu den Lerninhalten betrifft, bereite ihre Direktion derzeit bereits das Muster eines Stoffverteilungsplans vor, sagte Gschwind. Dieser Plan soll dem Landrat als Alternative zu einer Änderung des Bildungsgesetzes beliebt gemacht werden.
Die Bildungsdirektorin hofft, dass sie mit diesem Vorgehen auch das Komitee zum Rückzug jener Initiative bewegen kann, die praktisch das gleiche Ziel verfolge. Die Differenzen zwischen der Motion und der Initiative seien lediglich theoretischer und technischer Natur.
Angepasster und mehrheitsfähiger Lehrplan
Sie wolle möglichst schnell einen Lehrplan ausarbeiten, der auf das Baselbiet zugeschnitten und mehrheitsfähig sei, sagte Gschwind. Grundlage für die Baselbieter Version bilde weiterhin die Mustervorlage des Lehrplans 21.
Wegen der aufgeheizten Stimmung im Bildungsbereich hat Regierungsrätin Gschwind nach ihrem Amtsantritt in der Diskussion um den Sek-Lehrplan einen Marschhalt verfügt. Diese Massnahme habe ihren Zweck erfüllt und die gewünschten Ergebnisse erzielt, sagte Gschwind. Unter anderem dank einer Lehrerbefragung kenne sie die Baustellen nun sehr genau.
Für Abschaffung des Bildungsrats
Auch wenn nach dem Marschhalt nun der Marschplan vorliegt, will Gschwind am informellen Austausch mit den verschiedenen Anspruchsgruppen festhalten. Sie setzt dafür die «Plattform Bildung» ein, die sich jeden Monat für zwei Stunden treffen soll.
Anders als beim Marschhalt soll es in den Gesprächen dieser Plattform nicht nur um eine, sondern um sämtliche Schulstufen gehen, also auch um die Primarschule. Bei dieser ist der neue Lehrplan bereits eingeführt.
Entscheidungskompetenzen habe das vom Gesetz her nicht vorgesehene Gremium aber keine. Es sei deshalb auch keine Konkurrenz zum Bildungsrat, sagte Gschwind. Diesen möchte sie indes abschaffen, gab sie an der Medienkonferenz bekannt. Im Zusammengang mit einer Motion werde sie der Regierung beantragen, den Bildungsrat durch eine regierungsrätliche Kommission mit beratender Funktion zu ersetzen.
SDA/hel
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch