Vermisster Geissbock wurde geköpft
Ein Spaziergänger fand den Kopf des Geissbocks in einer Plastiktüte verpackt. Ein Sektenexperte vermutet, dass hinter der grausigen Tat Satanisten oder Anhänger eines afroamerikanischen Kults stecken.

In der Nacht auf den 23. März verschwand in Fehraltorf ein seltener Geissbock der Rasse Nera Verzasca. Nun ist klar: Das Tier namens Kimi ist tot. Am Karfreitag fand ein Spaziergänger den Kopf des Bocks in der Töss beim Bahnhof Turbenthal. Seine Besitzerin Ines Schneider hat Kimi am Samstagmorgen identifiziert. «Mir ist richtig schlecht», sagt die schockierte Fehraltorferin.
Gegenüber der Pendlerzeitung «20 Minuten» sagt die 53-Jährige: «Sein Kopf war in einen Plastiksack eingewickelt, nur die Hörner schauten raus.» Bei der Identifizierung des Tieres war laut Schneider auch ein Wildhüter dabei. Er schliesse nicht aus, dass Kimi geschächtet, also nach einem rituellen Verfahren geschlachtet – und anschliessend gegessen – wurde.
Opfer für eine Gottheit?
Laut Sektenexperte Otto Schmid könnten Satanisten am Werk gewesen sein, denn für sie symbolisiere der schwarze Bock den Teufel. Die Tat könnte für sie eine Mutprobe dargestellt haben. Bei Voodoo-Ritualen hingegen gelte die Ziege als das grösste Opfer und sei besonders dringenden Anliegen vorbehalten, sagt der Experte gegenüber dem Gratisblatt. In Frage kämen darum auch Anhänger religiöser, afroamerikanischer Kulte. Der Bock könnte für eine Gottheit geopfert worden sein.
Die Kantonspolizei Zürich hat die Ermittlungen aufgenommen. Was genau mit dem Tier geschehen ist, könne man derzeit nicht sagen, sagt Polizeisprecher Werner Benz auf Anfrage. Die Suche nach dem oder den Tätern laufe. Ein alltäglicher Fall ist die Geschichte des geköpften Geissbocks selbst für die Polizei nicht. Solche Fälle seien sehr selten, sagt Benz.
Für die Fehraltorfer Bäuerin und ihren zehnjährigen Sohn Angelo heisst es nun nach Tagen der Ungewissheit, sich von Kimi zu verabschieden. Mit Ausnahme der Hörner wollen sie die sterblichen Überreste des Geissbocks kremieren lassen und die Asche beim Stall verstreuen – dort, wo Kimi zu Hause war. Die Hörner behält die Familie als Erinnerung. Bald soll es im Stall auch wieder einen neuen Bock geben. Allerdings von einer anderen Rasse, als es Kimi war. Die Erinnerungen wären sonst zu schmerzvoll.
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