Ermordung von Jamal KhashoggiVerlobte kritisiert Biden: «Werden Sie diese Mörder belohnen?»
Bei einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten Journalisten forderte Hatice Cengiz die USA auf, den saudiarabischen Kronprinzen für die Ermordung ihres Verlobten zur Verantwortung zu ziehen.

Die Verlobte des ermordeten saudiarabischen Journalisten Jamal Kashoggi, Hatice Cengiz, hat die USA unter Präsident Joe Biden für deren Kurs gegenüber Saudiarabien kritisiert. Bei einer Gedenkveranstaltung für ihren Verlobten in Washington forderte Cengiz die US-Regierung auf, die Regierung in Riad und den saudiarabischen Kronprinzen Muhammed bin Salman für die Ermordung ihres Verlobten zur Verantwortung zu ziehen.
Sie zeigte sich bestürzt darüber, dass sich Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan noch vor wenigen Tagen mit bin Salman traf, der laut US-Geheimdienstinformationen den Mord angeordnet hatte. «Sieht so die von Biden versprochene Rechenschaftspflicht aus?", fragte sie bei der von Menschenrechtsgruppen organisierten Mahnwache. «Werden Sie ihn zur Rechenschaft ziehen oder werden Sie diese Mörder belohnen?»
Bei der Mahnwache in Washington sprach auch Areej al-Sadhan, Schwester von Abdulrahman al-Sadhan, der 2018 in Riad verhaftet und Anfang dieses Jahres zu 20 Jahren Haft verurteilt worden war. Der Mitarbeiter des Roten Halbmonds hatte von einem anonymen Twitter-Konto Nachrichten zu Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit verbreitet.
«Sie haben ihn so sehr gefoltert, dass sie ihn fast getötet hätten», sagte seine Schwester. «Sie brachen ihm die Hand und zertrümmerten seine Finger, bis sie entstellt waren, und sagten: ‹Ist das die Hand, mit der du twitterst?'» Sie habe gehofft, dass der Druck der neuen US-Regierung die Freilassung ihres Bruders bewirken würde, aber Biden habe bin Salman «vom Haken gelassen».
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