Bilanz der StarwingsVerletzte Spieler, brutale Niederlagen – es war eine Saison zum Vergessen
Die Basketballer der Starwings verlieren zwölfmal in Serie und verpassen die Playoffs deutlich. Das hat mit dem schmalen Kader zu tun, mit Unruhe im Team – und auch mit Pech.

Sie werden froh sein bei den Starwings, ist diese Saison endlich zu Ende. In den vergangenen Wochen und Monaten passte nicht mehr viel zusammen beim Baselbieter Basketballclub. Und das zeigte sich in aller Brutalität in den Resultaten der letzten Runden: 53:100, 59:116, 61:121. Die Equipe von Trainer Antonios Doukas unterlag gegen die Teams der Nationalliga A nicht nur, sie wurde überrollt.
Das 67:101 zum Abschluss in Luzern war das abschliessende Negativerlebnis. Die Starwings beenden die Qualifikationsphase auf dem zehnten und damit zweitletzten Rang ab, die Playoffs der besten acht Mannschaften verpasste man deutlich. Präsident Pascal Donati findet klare Worte für das Gezeigte in den vergangenen Spielen: «Die Luft war draussen, komplett.»
Zum ersten Mal seit 2019/20 spielen die Starwings somit am Ende der Saison nicht mit den besten Mannschaften um den Meistertitel. Nach dem Finaleinzug 2021 und dem Aus im Viertelfinal 2022 war die Leistung in den letzten sieben Monaten ein klarer Ausreisser nach unten.

Wie schon in den letzten (erfolgreicheren) Spielzeiten starteten die Basketballer aus Birsfelden mit einem schmalen Kader in die Saison. Die Ausländer aus der Vorsaison waren alle nicht mehr da, mit den US-Amerikanern Shawn Williams und Noah Dickerson kamen nur zwei Neue aus Übersee dazu, der deutsch-serbische Centerspieler Andrija Matic sollte das Duo unter dem Korb unterstützen.
Und auch an der Seitenlinie gabs eine Rochade. Nach drei erfolgreichen Saisons wurde der Vertrag mit Dragan Andrejevic, der die Starwings 2021 beinahe zum Titel führte, nicht verlängert. Für ihn kam Antonios Doukas, ein Mann mit viel Erfahrung im Ausland, der vor allem die anfällige Defensive stabilisieren sollte.
Doch die Änderungen brachten nicht das, was sich die Clubführung erhofft hatte. Zwar zeigten die Ausländer Williams (Donati: «Seine Präsenz auf dem Platz war unglaublich, er wurde verdient Topskorer unseres Teams») und Dickerson konstant starke Leistungen und sorgten für viele Punkte. Sie mussten sich diese aber meistens allein erkämpfen, da neben ihnen das Leistungsgefälle im Team beträchtlich war. Und Coach Doukas legte zwar durchaus Wert auf eine solide Verteidigung, doch darunter litt die Entschlossenheit im Angriff.
Das hat allerdings auch damit zu tun, dass die Starwings einmal mehr nicht vom Verletzungspech verschont blieben. Williams zwickte es im Knie, bei Dickerson wars der Rücken, Matic zog sich eine Handverletzung zu. Das Kader der Starwings wurde also noch schmaler und schmaler. «Wir hatten so hohe Ausfalls- und Krankheitskosten bei den Profispielern wie noch nie in den vergangenen Jahren», sagt Donati.
«Die Stärke der Mannschaft hätte sicher gereicht, um die Playoffs zu erreichen.»
Dies widerspiegelte sich in den brutal klaren Niederlagen in den letzten Partien der Qualifikationsphase, als die Starwings auftraten wie ein unterklassiges Team gegen die Gegner aus Nyon, Lugano oder Massagno. Donati findet jedoch: «Die Stärke der Mannschaft hätte sicher gereicht, um die Playoffs zu erreichen. Das haben wir bewiesen, als wir vollständig waren.»
Neben den etlichen Verletzungen bei den Leistungsträgern half es natürlich nicht, dass die Schweizer Teamstütze Sebastien Davet das Team mitten in der Saison verliess. Es heisst, dass er sich mit Trainer Doukas zerstritten habe. Auch Jason Schneider wechselte Anfang Jahr und ging zu Allschwil in die 1. Liga. Ob der Einjahresvertrag mit Doukas verlängert oder ob kommende Saison ein neuer Übungsleiter an der Seitenlinie stehen wird, ist noch nicht klar.
Und die Zukunft der Spieler? Was passiert mit Topskorer Williams oder Teamplayer Dickerson, mit Matic oder dem Schweizer Vid Milekonvic? Donati sagt ernüchternd: «Das wissen wir noch nicht. Es ist unser Dilemma, dass wir die guten Ausländer nach einem Jahr meistens verlieren. Und dann beginnt die ganze Geschichte wieder von vorn.»
Luzern - Starwings 101:67 (50:23)
Starwings: Edogi (28), Fasnacht (4), Jeanrenaud (9), Mccray (8), Pashkevych (13), Milowitsch (5)
Fehler gefunden?Jetzt melden.