Veloverbot am Glattufer
Der Gemeinderat von Niederglatt lehnt ab, was andernorts gang und gäbe ist: ein Flussufer für Fussgänger, eines für Velofahrer.
Von Fabian Boller Niederglatt – Die meisten Velofahrer kümmern sich einen Deut um das Fahrverbot entlang des Glattuferwegs in Niederglatt. Die Spuren im Kies sind deutlich zu sehen. Hansruedi Felchlin, der Leiter des am Weg liegenden Altersheims Eichi, sagt: «Das Fahrverbot wird oft missachtet.» Der Grund ist offensichtlich: Der Radweg führt an der Glatt über weite Strecken entlang des Ufers. In Niederglatt aber verläuft die offizielle Route über Quartierstrassen, auf beiden Flussseiten gilt Fahrverbot. Dies, weil der Niederglatter Gemeinderat um die Sicherheit der Spaziergänger fürchtet. Neuer Asphalt für Senioren Der Kanton unternahm vor vier Jahren denn auch alle Anstrengungen, um den Radweg das Ufer entlang zu führen. Nach einer ersten Zusage seitens der Gemeinde, scheiterte das Vorhaben dann aber doch. Die Gemeinde hätte immer wieder neue Forderungen zu Sicherheitsvorkehrungen gestellt und sich um einen definitiven Entscheid gedrückt, hiess es damals seitens des Kantons. Nun kommt neuer Wind in die Angelegenheit. Der Gemeinderat will ein Teilstück des Uferwegs für 140 000 Franken asphaltieren und neu beleuchten. Heute Abend wird an der Gemeindeversammlung darüber abgestimmt. Die Velofahrer werden aber nicht in den Genuss des neuen Belags kommen. Im Zusammenhang mit der Teilasphaltierung des Glattuferwegs sei eine Verlegung des Velowegs nicht behandelt worden, sagt Gemeindeschreiber Bruno Schlatter. «Die Bewohner des Altersheims sollen auf dem Asphalt mit ihren Rollatoren und Gehhilfen besser spazieren können als auf dem feinen Kies heute.» Heimleiter Felchlin würde den Teerbelag auf dem Spazierweg sehr begrüssen. Aus seiner Sicht sei es aber nicht nötig, das Velofahren auf beiden Uferseiten zu verbieten. «Man könnte das eine Ufer für die Spaziergänger frei halten und das andere für Velofahrer öffnen», sagt er. Ein ähnliches Prinzip wird entlang der Töss und an der Limmat angewandt. Auch für Dave Durner, Geschäftsführer von Pro Velo Zürich, wäre die von Felchlin vorgeschlagene Variante optimal. Dafür, dass die Gemeinde die Spaziergänger und Altersheimbewohner schützen wolle, hat er Verständnis. Der Kanton gibt sich mit der neuen Linienführung des Radwegs mittlerweile zufrieden. «Wir streben momentan nicht an, den Veloweg ans Glattufer zu verlegen», sagt Thomas Maag, Mediensprecher der Baudirektion. Dies dürfte nach der Asphaltierung sowieso schwer werden. Da Wanderwege nicht asphaltiert sein dürfen, würde dieser nach der Abstimmung ans andere Ufer verlegt. Der Radweg müsste sich dann eine Uferseite mit dem Wanderweg teilen. Biker fahren lieber die Glatt entlang als durchs Quartier. Foto: M. Schoder
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