Velofreundliche Gleise für Basel
Der Kanton testet zusammen mit BVB, Pro Velo und VCS ein System, um Schienenrillen mit einem Gummiprofil auszufüllen.

In Füllinsdorf werden auf dem Gelände der Firma Ziegler zurzeit Velofahrer auf die Gleise geschickt. Das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) des Kantons Basel-Stadt testet hier in Zusammenarbeit mit der BVB, Pro Velo und dem VCS beider Basel ein sogenanntes velofreundliches Gleissystem. Am Mittwoch waren Medien dazu eingeladen, dieses selbst zu testen.
Derzeit gebe es in Basel rund 77 Haltekanten, also Zonen an Haltestellen, bei denen die Gleise so nahe ans Trottoir gebaut sind, dass Velofahrer kaum Platz haben, um zwischen Schienen und Bordstein durchzufahren, erklärt Adrienne Hungerbühler von der Mobilitätsplanung Basel-Stadt vor Ort. Diese Situation werde sich in Zukunft verschärfen – unter anderem weil Haltestellen entsprechend dem Behindertengleichstellungsgesetz zunehmend barrierefrei umgebaut werden.
Erhöhtes Sicherheitsgefühl
So habe das BVD beschlossen, ein System der Firma Dätwyler zu testen. Es sieht vor, die Schienenrillen an sogenannten Kaphaltestellen mit einem Gummiprofil zu füllen. Velofahrer seien dabei leicht genug, um darüber zu fahren, ohne einzusinken. Trams würden den Gummi wiederum durch ihr Gewicht beim Überfahren eindrücken. Eine Art Kasten im Gleis fixiert den Gummi, damit dieser nicht verrutscht.

Während der Testfahrt erweist sich dieses System als tauglich. Als Velofahrer fühlt man sich sicher. Der Blick muss sich nicht ständig auf die Schienen richten, um einen Sturz zu vermeiden. Auch das Bremsen gelingt gut.
Was solche Gleise aber kosten sollen, ist unklar. «Mehr als normale Schienen», verrät Hungerbühler. Auch die Bewilligung für das in der Schweiz einzigartige System fehlt noch. Die Unterhaltungsarbeiten an den neuen Gleisen würden in dem normalen Prozess vom Schienenschleifen integriert werden. Erst Mitte 2021 soll es zu einem Test an der Haltestelle Bruderholzstrasse kommen. Vorausgesetzt, die Gleise überstehen die kommenden intensiven Tests. Denn sie müssen beweisen, dass sie Hitze, Frost und Räppli-Regen überstehen.
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