Umbau der Solitude-PromenadeVelofahrer und Fussgänger sollen sich wieder vertragen
Immer wieder kommts auf dem Weglein zwischen Schaffhauserrheinweg und Grenzacher-Promenade zu Fastkollisionen. Die Basler Regierung lanciert für 2,3 Millionen Franken einen Projektwettbewerb.

Die sanften Massnahmen haben ihre Wirkung verfehlt. Die Velofahrer und E-Biker auf der Kleinbasler Solitude-Promenade sind schon mehrmals dazu ermahnt worden, auf die Fussgänger Rücksicht zu nehmen. Zuerst mit Plakaten entlang der Strecke, dann mit Piktogrammen am Boden. «Aber es zeigt sich: Die Velofahrer wollen einfach so schnell wie möglich von A nach B», sagt Thomas Gerspach von der Basler Stadtgärtnerei.
Auch die Basler Regierung ist zur Einsicht gekommen, dass den Zweiradfahrern nicht beizukommen ist. Deshalb müssen bauliche Massnahmen her. Die Basler Regierung beantragt dem Grossen Rat eine Ausgabenbewilligung über 2,3 Millionen Franken für einen Projektwettbewerb. Ziel ist, dass die Verkehrsträger zwischen Schaffhauserrheinweg und Grenzacher-Promenade künftig problemlos aneinander vorbeikommen.
Einfach wirds nicht. Auf der Rheinseite gibts kaum Platz – und auf der Seite des Solitude-Parks sind dem Kanton die Hände gebunden, weil der Boden der Roche gehört. Ihr gehört auch der Park. Gerspach sagt, die Herausforderung sei topografischer und geologischer Natur.
Böschung ist zu sichern
Auf der einen Seite der Promenade befinde sich die einzige noch natürliche Uferböschung in Basel. Über Jahrtausende habe sich der Rhein reingefressen, hier komme es immer wieder zu Rutschungen. «Bereits mehrmals mussten Böschungssicherungen vorgenommen werden.» Mit dieser Böschung müsste man sich sicher auseinandersetzen, wenn man am Projektwettbewerb teilnehmen wolle, meint Gerspach. Gleichzeitig engten die Besitzverhältnisse entlang der Promenade den Gestaltungsspielraum ein.
Immerhin habe die Roche Entgegenkommen signalisiert. Derzeit erarbeite das Pharmaunternehmen einen Bebauungsplan für das Südareal, die Entwicklungen des Areals würden mit der Solitude-Promenade «eng abgestimmt», sagt Gerspach. Der Ideenfächer ist gross. Möglich wäre neben einer Verbreiterung der Promenade auch eine vertikale Entflechtung, etwa mit einer Brücke für die Velofahrer. Gerspach sagt: «Denkbar ist alles.»
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