Väter, Indianer und Waggisse
Es scheint nicht leicht zu sein, sinnvolle Verwendungszwecke für die Lotteriemillionen des Swisslos-Fonds zu finden.

Da ist er wieder, der ersehnte Geldsegen der Basler Regierung. Swisslos-Fonds sei Dank. Da sich die Spielgeld-Millionen anhäufen und ausgegeben werden müssen, ist es gar nicht so leicht, einen sinnvollen Verwendungszweck zu finden. Letzte Woche bewilligte der Regierungsrat einmal mehr einige bemerkenswerte Projekte.
So bekommt die Ausstellung «Väter», die im Herbst in der Elisabethenkirche stattfindet, 10'000 Franken. Dies im Rahmen des «Vernetzungstreffens Männerarbeit Region Basel». Da die Väter im Stadtkanton offenbar besondere Wertschätzung geniessen, wird der «Vätertag der Region Basel», der am 11. Juni auf dem Gundeldinger Feld stattfindet, ebenfalls mit 4000 Franken bedacht. «Die regelmässige Realisierung eines Vätertages betrachten wir als gesellschaftliches Bedürfnis», betonen die Organisatoren vom Männerbüro.
Das ist allerdings nur ein Klacks gegenüber den 153 333 Franken und 50 Rappen, welche die Produktionsfirma Cineworx Filmproduktion GmbH erhält. Wie man exakt auf diese Summe kommt, wird aus der Medienmitteilung der Regierung nicht ersichtlich. Immerhin ist der Verwendungszweck erläutert: Unterstützt wird das Dokumentarfilmprojekt «Me fui sin mirarte de cerca» der in Basel lebenden Filmemacherin Arami Ullón.
Worum geht es? «‹Me fui sin mirarte de cerca› ist ein Reisefilm, der seinen Zuschauern eine Annäherung an die indigenen Ayoreo im paraguayischen Chaco ermöglicht. Es handelt sich hierbei um ein Volk, das ohne Kontakt zur Zivilisation lebt. Gemeinsam mit dem Schweizer Anthropologen Benno Glauser und Mateo, einem kontaktierten Ayoreo, der heute in einer von Missionaren gegründeten Siedlung lebt, begibt sich die aus Paraguay stammende Regisseurin Arami Ullón auf Spurensuche.» So steht es in der Mitteilung.
Dank den üppigen Basler Lotteriegeldern werden wir als also endlich mehr über die indigenen Ayoreo erfahren. Vielleicht unterstützt Paraguay im Gegenzug ja eine Dokumentation über Waggisse an der Basler Fasnacht. Dies würde das Kulturverständnis auf beiden Seite ganz erheblich fördern.
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