USA bringen Wikileaks-Opfer in Sicherheit – Twitter soll Informationen preisgeben
Das US-Aussenministerium befürchtet Repressalien für Wikileaks-Opfer. Diplomaten seien damit beschäftigt, Betroffene unter Schutz zu stellen. Derweil setzt Washington auch Twitter wegen Julian Assange unter Druck.

Nach den Wikileaks-Enthüllungen haben die USA Hunderte von Menschenrechtlern, ausländischen Regierungsangestellten und Geschäftsleuten vor möglichen Gefahren für ihre Sicherheit gewarnt. Wie der amerikanische Fernsehsender CNN unter Berufung auf den Sprecher des US-Aussenministeriums, Philip Crowley, berichtete, wurden eine «Handvoll» an einen sichereren Ort gebracht. Es gehe um Menschen, die in den Wikileaks-Dokumenten genannt worden seien und denen nun Repressalien drohten, erklärte Crowley demnach am Freitag.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat bislang 2'700 geheime amerikanische Diplomatendepeschen veröffentlicht. Den US-Behörden seien noch keine Fälle von Übergriffen bekannt, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung stünden, schrieb die «New York Times».
Allerdings sei das US-Aussenministerium vor allem über die Diplomatenberichte besorgt, die noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden seien - rund 99 Prozent der mehr als 250'000 Depeschen. Rund 30 Diplomaten in Washington und US-Botschaften von Afghanistan bis Zimbabwe seien nun damit beschäftigt, die Betroffenen zu warnen oder unter Schutz zu stellen. Einige seien innerhalb ihres Heimatlandes umgezogen, andere ins Ausland geschickt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Regierungsquellen.
Twitter unter Druck
Die US-Regierung fordert inzwischen laut Wikileaks per Gericht Informationen von dem Kurznachrichtendienst Twitter über die Enthüllungsplattform. Dabei gehe es um die privaten Nachrichten des Wikileaks-Gründers Julian Assange, Kontaktinformationen und andere persönliche Details zu dem Australier sowie drei weiteren Personen, die mit der Plattform in Verbindung stehen, berichtete Wikileaks am Samstag. Das in San Francisco ansässige Unternehmen Twitter lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Enthüllungsplattform teilte weiter mit, sie vermute, dass andere US-Internetfirmen ebenfalls von den Behörden im Zuge der Ermittlungen kontaktiert worden seien. Die US-Justiz prüft derzeit, wie sie gegen Wikileaks und deren Gründer Assange wegen der zahlreichen Veröffentlichung zum Teil geheimer Unterlagen vorgehen kann.
dapd/jak
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