Ursache der mysteriösen Todesfälle in Nigeria geklärt
Experten fürchteten bereits eine neue Krankheitswelle – nun folgt die Entwarnung: Es war kein Virus, der im Südwesten Nigerias 18 Menschen getötet hat.
Nach dem mysteriösen Tod von 18 Menschen im Südwesten Nigerias gehen die Behörden von einer Ethanolvergiftung durch selbstgebrannten Gin aus. Die genaue Ursache sollen zusätzliche toxikologische Tests bei den Überlebenden ermitteln, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde des Bundesstaats Ondo, Dayo Adeyanju, der Nachrichtenagentur AFP.
Die seltsame Erkrankung von 23 Bewohnern der Stadt Ode-Irele in der vergangenen Woche hatte die Behörden vor ein Rätsel gestellt. Die Opfer zeigten Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen und Ohnmacht, 18 von ihnen starben innerhalb von 24 Stunden. Fünf Überlebende wurden zur Untersuchung in das Universitätskrankenhaus von Lagos gebracht, doch verliefen alle Tests auf Ebola oder andere Infektionskrankheiten negativ.
Mit Kräuter versetzter Wacholderschnaps
«Unsere Nachforschungen ergaben, dass mindestens fünf der Opfer einen mit Kräutern versetzten örtlichen Wacholderschnaps getrunken hatten», sagte Adeyanju. Er fügte hinzu, dass in den vergangenen vier Tagen keine neuen Fälle mehr aufgetreten seien, rief die Bevölkerung jedoch auf, jeden plötzlichen Krankheits- oder Todesfall umgehend zu melden.
Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren zwischenzeitlich nach Ode-Irele gereist, um der Ursache der mysteriösen Todesfälle auf den Grund zu gehen. Zunächst herrschte grosse Sorge, dass nach der schweren Ebola-Epidemie in Westafrika eine neue Krankheitswelle ausbrechen könnte. Die WHO vermutete aber schon am Sonntag, die Opfer könnten sich eine Vergiftung mit Pflanzenschutzmittel zugezogen haben.
Seit Anfang 2014 starben mehr als 10'600 Menschen am Ebola-Virus, die meisten davon in den drei westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea. Nigeria blieb von dem hochansteckenden Virus weitgehend verschont.
AFP/rar
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