Rotblau weltweitUrs Fischer wird geehrt – und braucht eine Auszeit
Der Coach von Union Berlin gehört laut «FourFourTwo» zu den besten Trainern der Welt. Derweil schlossen Andraz Sporar, Mohamed Elyounoussi und Ricky van Wolfswinkel das Jahr perfekt ab.

Deutschland
«Ich werde versuchen, keinen Augenblick an Fussball zu denken.» Wer Urs Fischer so reden hört, der könnte glatt auf die Idee kommen, seinem Team fehlen Siege, Punkte und Selbstvertrauen – und die paar freien Tage müssen genutzt werden, um sich von alldem Negativstress ein wenig zu lösen. Doch so ist es natürlich nicht bei Fischer und Union Berlin. Die Hauptstädter stehen in der Bundesliga auf dem 7. Platz, weit weg von Abstiegsplätzen und nicht ganz so weit weg von den Plätzen, die via Europa und Champions League das grosse Geld versprechen. Vielmehr möchte Fischer für einmal einfach Abschalten in der winterlichen Pause und die Zeit mit seinen Liebsten verbringen. Der «Sportbild» sagte er: «Es geht ums Herunterfahren und das Geniessen der Familie. Man sieht sich nicht so viel.» Ein schönes Geschenk machte das englische Fussballmagazin «FourFourTwo» dem 55-Jährigen. Dieses hievte den Zürcher in die Top 50 der weltbesten Fussballtrainer. Fischer schaffte es dank der «intelligenten Spielweise», die er seinem Team implementierte, auf Rang 38. Ganz vorne in der Rangliste steht auf Platz 1 Pep Guardiola (Manchester City) vor Thomas Tuchel (Chelsea) und Jürgen Klopp (Liverpool).
England
Über den Podestplatz hat sich Jürgen Klopp wohl nicht wirklich freuen können, bei all dem Corona-Chaos in der Premier League zurzeit. Denn auch sein Team traf es zuletzt: Liverpool konnte die Partie am Boxing Day gegen Leeds United nicht austragen, der Grund: zu viele Positivfälle in der Mannschaft des Gegners. Dennoch ist die Vorrunde für die Reds noch nicht vorbei, und Angreifer Mohamed Salah bleibt noch eine Gelegenheit, sein Torekonto (22 Treffer in 24 Partien) der Vorrunde aufzustocken. Ob sich der 29-Jährige gegen Leicester voll aufs Spiel fokussieren kann, ist hingegen nicht selbstverständlich. Nachdem der Ägypter über die Festtage auf den sozialen Medien ein Bild von seiner Familie vor einem Weihnachtsbaum postete, hagelte es Kritik. Unter anderem schrieb ein Fan von Salah: «Willst du deine ganzen muslimischen Fans damit provozieren?», und ein anderer forderte gar: «Lösche dieses Bild sofort!» Bis heute ist Salah diesem Wunsch nicht nachgekommen.
Höchstens sportliche Kritik musste zuletzt Mohamed Elyounoussi einstecken. Der Flügelspieler von Southampton konnte in der Vorrunde nicht wie sonst überzeugen. Schoss der 27-Jährige in der vergangenen Saison wettbewerbsübergreifend 17 Treffer, steht er nun bei lediglich 5 Toren. Immerhin gelang ihm beim jüngsten 3:2 gegen West Ham das zwischenzeitliche 1:0. Eine Liga weiter unten, in der Championship, konnte auch Andraz Sporar im Endspurt des Fussballjahres nochmals auf sich aufmerksam machen. Der Slowene, der bei Middlesbrough in der Hinrunde zwar oft spielte, aber wenig traf, erzielte beim 2:0 gegen Nottingham Forest das zweite Tor des Tages.
Türkei
19 Partien, nur 4 Niederlagen, Tabellenplatz 2: Ankaragücü ist auf dem besten Weg von der zweithöchsten türkischen Spielklasse hinauf in die Süper Lig. Einen Anteil daran hat auch Angreifer Eren Derdiyok, der in jeder Partie zum Einsatz kam und neun Tore beisteuerte, zuletzt auch beim 2:1 gegen Keçiörengücü. Bereits in der Süper Lig im Einsatz steht Birkir Bjarnason. Der Isländer ist bei Adana Demirspor im offensiven Mittelfeld gesetzt. Und auch der 33-Jährige hätte sein Jahr perfekt abschliessen können, wäre sein Tor gegen Galatasaray in der vorletzten Runde nicht wegen Abseits aberkannt worden. Bjarnason besitzt noch einen Vertrag bis Sommer 2023.
Niederlande
In die Reihe der ehemaligen FCB-Spieler, die das Jahr mit einem Torerfolg abschliessen konnten, reihte sich auch Ricky van Wolfswinkel ein: Der 32-Jährige rettete seinem Team Twente Enschede gegen Utrecht das 1:1. In den letzten sechs Meisterschaftspartien traf Van Wolfswinkel vier Mal. Zuletzt nicht mal mehr auf dem Platz stand Emil Bergström. Das lag aber nicht an den spielerischen Mängeln des Verteidigers von Willem II. Sondern daran, dass der 28-Jährige verletzt ist. Und das schmerzt nicht nur ihn: Seit Bergströms Abwesenheit verlor sein Team alle sechs Meisterschaftspartien deutlich. In der Tabelle ist die Mannschaft von Rang 7 auf Platz 13 abgerutscht.
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