Urknall im Schneeregen
Pauken und Posaunen, Konfetti und Pflotsch: Es ist wieder Fasnachtszeit: Um 5 Uhr ging es in Luzern mit dem Urknall bei starkem Schneefall los. Auch in Solothurn und St. Gallen gehen die Narren um.
Die katholischen Kantone Luzern, Solothurn, St. Gallen und das Tessin leiden seit dem frühenMorgen am Fasnachtsfieber. Bei der Tagwache am Luzerner Seebecken und auf dem Kapellplatz waren bereits rund 20'000 Fasnächtler am Werk.
Guuggenmusigen und Zuschauer strömten durch die Gassen der Altstadt in Richtung Schweizerhofquai und Seebrücke. Dort begann das Spektakel pünktlich um 5 Uhr mit dem Urknall über dem Boot vom Oberhaupt Bruder Fritschi. In der fasnächtlichen Menschenmasse waren neben älteren Personen und Familien auch auffallend viele Jugendliche in Gruppen unterwegs. Die Tagwache lief «im Grossen und Ganzen friedlich» ab, wie die Luzerner Polizei mitteilte.
Ab 14 Uhr findet in Luzern der grosse Umzug beim Seebecken statt. Er zählt 31 Nummern - fünf weniger als im Vorjahr. Eine Besonderheit ist am Schluss zu sehen: Die Kulturfasnächtler schufen zu ihrem 20-Jahre-Jubiläum unter dem Motto Indianer ein grosses Sujet.
«Chli chüderle» in Solothurn
Auch anderswo sind die Narren los: In der Stadt Solothurn hat die Austreibung des Winters am frühen Morgen auf dem Friedhofplatz mit der traditionellen Chesslete begonnen. Die meisten der vielen hundert Solothurner Fasnächtler trugen dabei dem Brauch gemäss Nachthemd, Zipfelmütze und ein rotes Halstuch.
Das Motto der Solothurner Fasnacht 2013 lautet «chli chüderle». Den eigentlichen Auftakt zur Solothurner Fasnacht hatten am Mittwochnachmittag die Kinder mit ihrer Chesslete gemacht. Weitere Höhepunkte der Fasnacht in Honolulu, wie die Stadt Solothurn in den närrischen Tagen genannt wird, sind die Umzüge am Sonntag und am Dienstag mit fast 40 Gruppen und über 1000 Mitwirkenden.
Pauken und Posaunen, Konfetti und «Pflotsch»
Schräge Töne, fantasievolle Guggen-Kostüme und ein Gemisch aus Schneeflocken und Konfetti prägen seit dem Morgen auch das Bild in der St. Galler Innenstadt. Fasnächtler und Musikanten bliesen um Punkt 6 Uhr zum traditionellen «Agugge» beim Marktplatz.
Pauken, Posaunen, Trompeten und Schneepflüge lärmten im frühmorgendlichen Schneetreiben um die Wette. Rund 30 Formationen machen bis Dienstag die Gassen und Plätze der Innenstadt unsicher, erheitern die Passanten und strapazieren die Trommelfelle. «Musiziert» wird auf speziell gezimmerten Freiluftbühnen und an «Hot-Spots».
Höhepunkt ist aber der «Föbü-Verschuss» am Samstagabend beim Vadian. Dann wird der 40. Ehren-Födlebürger (Föbü) mit einer monströsen Konfetti-Kanone in den Fasnachtshimmel befördert. Wer neuer Föbü wird, ist wie immer ein gut gehütetes Geheimnis. Diesmal soll es eine «Födlebürgerin» sein.
«König Rabadan» hat den Schlüssel
Mit der symbolischen Schlüsselübergabe an «König Rabadan» hat in Bellinzona die 150. Ausgabe des grössten Karnevalsfest im Tessin begonnen. Rund 170'000 Besucher aus der ganzen Südschweiz und Norditalien pilgern alljährlich an sechs Tagen in die Kantonshauptstadt.
Höhepunkt der Veranstaltung ist der Umzug im Stadtzentrum am Sonntag. Fast sechzig Wagen, Gruppen und Guggen haben sich für das Jubiläumsjahr angemeldet. Darunter auch zahlreiche Teilnehmer aus anderen Kantonen. Der Nachwuchs hat am Freitag seinen Auftritt. Fast 3000 kleine Narren wollen beim Kinderumzug mitmachen.
Gefeiert wird an allen fünf Tagen in der ganzen Stadt. Das Zentrum ist abgesperrt. Bars, Zelte und Bühnen in allen Gassen und auf allen Plätzen erwarten abends die Besucher. Und ausnahmsweise darf die Musik bis in die frühen Morgenstunden hochgedreht werden.
In mehreren Walliser Orten beginnt die Fasnacht ebenfalls heute. In Sitten und Monthey fällt der Startschuss aber erst am Abend.
SDA/chk
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