Unterschätzter Sound
In der Schweiz ist die Dichte an Clubs und Musikfestivals sehr hoch. Subventionen erhalten sie deutlich weniger als andere Kulturveranstaltungen.

Sind Clubnächte Kultur oder Unterhaltung? Die Frage mag wenig relevant klingen, doch sie führt zu einer spannenden Diskussion: Wie wichtig ist der Beitrag von Musikclubs und -festivals zum kulturellen und wirtschaftlichen Leben? Wie gross ist ihr Anspruch auf Subventionen? Petzi, der Dachverband der Schweizer Non-Profit-Musikclubs, lud deshalb zur ersten Schweizer Konferenz für aktuelle Musik. Befund: 2,3 Millionen Besucher ziehen die 158 Petzi-Locations wie etwa das Bad Bonn oder die Rote Fabrik jährlich an. Rund 100 Millionen Franken fliessen so in die Schweizer Wirtschaft. Ein «oft unterschätzter Beitrag», wie die Petzi schreibt.
Zum ersten Mal hat der Verband nun Zahlen präsentiert. Diese zeigten, dass die Petzi-Mitglieder mit viel freiwilligem Einsatz und ohne nennenswerte Subventionen auskommen müssen: Von den 2,7 Milliarden Franken Kultursubventionen erhalten die Petzi-Mitglieder 25 Millionen. Auch im europaweiten Vergleich schneidet die Schweiz schlecht ab. Die Non-Profit-Clubs und -Festivals werden hierzulande mit 29 Prozent subventioniert, gegenüber 41 Prozent in Europa.
Der tiefe durchschnittliche Eintrittspreis von 18 Franken für eine Petzi-Veranstaltung führe zusammen mit den vielen kostenlosen Veranstaltungen zu einem niederschwelligen Angebot. Dieses sei insbesondere für das Heranführen der jungen Menschen an die Musikkultur wichtig. Sozial und kulturell ebenfalls nicht zu unterschätzen ist laut Petzi die Tatsache, dass an den Veranstaltungen 56 Prozent Schweizer Künstler gebucht werden: Ohne die Plattform der kleineren und mittleren Veranstalter habe die Schweizer Musikszene keine Chance zu existieren.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch