UNO beunruhigt über Gräueltaten in Mali
Die malische Armee müsse die Bevölkerung unabhängig von Rasse und Zugehörigkeit vor Übergriffen schützen, verlangt die UNO. Derweil fordert das IKRK den Zugang zu allen Gefangenen.

Die UNO zeigt sich beunruhigt über Berichte von Lynchmorden und aussergerichtlichen Hinrichtungen beim Vormarsch der Armee in Mali. Der UNO-Sonderberichterstatter zur Verhinderung von Genozid rief die malische Armee in New York auf, die Bevölkerung zu schützen.
Die Armee müsse die Menschen unabhängig von Rasse und ethnischer Zugehörigkeit schützen, forderte Adama Dieng. Es gebe Berichte, wonach Angehörige der Tuareg und der arabischen Gemeinschaft in Mali durch die Bevölkerung gelyncht werden. Ihnen werde wegen ihrer ethnischen Herkunft die Unterstützung der Islamisten unterstellt. Auch gebe es «ernste Vorwürfe» von Massen-Exekutionen durch die malische Armee und anderen Menschenrechtsverletzungen.
Gräueltaten auf Seiten der Islamisten
Frankreich hatte am 11. Januar militärisch in Mali eingegriffen, um einen Vormarsch der Islamisten zu verhindern, die den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Seither eroberte die malische Armee zahlreiche Gebiete von den Islamisten zurück.
Die Islamisten sollen während ihrer neunmonatigen Herrschaft im Norden bei der Durchsetzung der Scharia zahlreiche Gräueltaten begangen haben. Doch auch der malischen Armee werden Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen.
IKRK fordert Zugang zu Gefangenen
Das Rote Kreuz hat Zugang zu den von malischen Truppen gemachten Gefangenen gefordert und vor Racheakten gewarnt. Derzeit nutze das Internationale Komitee vom Roten Kreuz «alle Kanäle», um die politische Führung zu überzeugen, «uns Zugang zu allen während des Konflikts gemachten Gefangenen zu garantieren», sagte IKRK-Chef Peter Maurer in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
Seine Organisation habe in der Vergangenheit bereits Kontakt zu malischen Häftlingen gehabt. Zu den Gefangenen, die seit Beginn des französischen Militäreinsatzes gegen die Islamisten in Mali am 11. Januar gemacht wurden, habe es aber noch keinen Kontakt gegeben, bemängelte Maurer.
sda/AFP/chk
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