Kolumne Christian SeilerUngarischer Wein – ein Feuerwerk
Ein interessanter Wein verspricht viele Geschichten über seine Herkunft. Und ungarische Weine erzählen ganz besonders gute.

Wein ist ein Genussmittel, das viele Geschichten erzählen kann. Ein interessanter Wein drückt nicht nur die Sorten der Trauben aus, aus denen er gekeltert wurde, er repräsentiert vor allem seine Herkunft: die Region, wo die Trauben angebaut werden, im Idealfall sogar die speziellen Lagen, an denen die Trauben wachsen, die speziellen Böden, die speziellen Expositionen, die speziellen Mikroklimata.
Es gibt Weine, die uniform sind. Sie sind oft das Ergebnis einer in jeder Phase kontrollierten Kellerwirtschaft. Dabei kommen nicht nur geschmackliche Leitbilder zum Einsatz – mein Wein soll schmecken wie zum Beispiel ein grosser Bordeaux, ein über die ganze Welt verstreutes Geschmacksbild –, sondern auch technische Hilfsmittel wie Reinzuchthefen, die dafür sorgen, dass die Gärung des Mosts in eine eindeutige geschmackliche Richtung gelenkt wird. Diese Lenkung wird oft von Prüfungs- und Bewertungskommissionen unterstützt, die diese Uniformierung des Weingeschmacks für eine Qualität halten und sie mit Prüf- und Gütesiegeln zementieren.