Hier knallt es besonders häufigUnfallschwerpunkte in Basel-Stadt nun öffentlich einsehbar
Der Kanton hat 29 Unfall-Hotspots in einer Karte markiert und im Internet veröffentlicht. Manche Angaben sucht man allerdings vergeblich.

In Basel-Stadt gibt es 29 Unfallschwerpunkte im Strassenverkehr. Diese sind seit Mittwoch auf dem Geoportal des Kantons im Internet öffentlich einsehbar, wie die Basler Kantonspolizei mitteilte.
Die Unfallschwerpunkte sind in Kategorien eingeteilt. Es gibt zunächst 16 Strassenabschnitte in Basel-Stadt, die seit dem Jahr 2020 unter Beobachtung stehen, wie dem Geoportal zu entnehmen ist. Dazu gehören drei Stellen am Luzernerring, zum Beispiel die Kreuzung mit der Burgfelderstrasse. Aufgeführt ist auch der Erasmusplatz. Als einziger Schwerpunkt ausserhalb der Stadt Basel ist der Kohlistiegkreisel in Riehen verzeichnet.

Bei elf weiteren Stellen mit vielen Unfällen sollen die Erkenntnisse aus der Analyse den Angaben zufolge in die Planung einfliessen. Dazu gehören beispielsweise die Verzweigungen am Aeschenplatz und am Centralbahnplatz sowie der Kreisverkehr am Neuweilerplatz.
Als dritte Kategorie sind zwei weitere Unfallschwerpunkte vermerkt, die bereits saniert worden sind. In Basel ist dies bei der Gabelung Münchensteiner- mit der Reinacherstrasse sowie bei der Kleinhüningeranlage der Fall. (Lesen Sie hier die Analyse «Diese Orte sind für Velofahrende besonders gefährlich».)
Kanton steht in der Pflicht
Seit 2013 verpflichtet das Schweizer Strassenverkehrsgesetz die Kantone, eine Analyse der Unfallschwerpunkte vorzunehmen. Diese müssten bei der Planung, beim Bau und dem Unterhalt der Strassen berücksichtigt werden. Um die Unfallschwerpunkte zu ermitteln, würden Unfalldaten nach Kategorie der Unfallschwere, Strassentyp und Ortslage klassifiziert.
Gemäss dem Bundesamt für Strassen spricht man von einem Unfallschwerpunkt (USP), «wenn sich dort mehr Unfälle ereignen, als dies unter ‹normalen› Umständen zu erwarten wäre». Für die Festlegung der Grenzwerte, ab denen ein Ort als Unfallschwerpunkt gilt, wird eine Reihe von Faktoren berücksichtigt. So etwa die Zahl der Unfälle pro Fahrleistung (Unfallrate) oder die Schwere der Verletzungen von Unfallopfern. Es kommen relativ komplexe Formeln zur Anwendung.
Komplex sind teilweise auch die Erkenntnisse, welche die Behörden aus der Untersuchung von Unfallstellen gewinnen. Wer entsprechende Angaben im Geoportal des Kantons sucht, wird dort nicht fündig. «Die Erkenntnisse werden aufgrund der Ursachen für jeden Schwerpunkt abgeleitet und können nicht generell beantwortet werden», heisst es dazu bei der Kantonspolizei Basel-Stadt auf Anfrage. Weiter fehlen in der interaktiven Karte konkrete Angaben zur Zahl und Schwere der Unfälle an den einzelnen Hotspots.
Die Karte mit den Unfallschwerpunkten ist unter diesem Link aufrufbar.
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SDA/bor
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