Enttäuschter Rekordmann«Unfahrbar» – Lewis Hamilton begräbt seine WM-Chance
Der siebenfache Weltmeister kam in Imola nicht einmal in die WM-Punkte und liegt in der WM schon weit zurück. Aber noch gibt sein Rennstall die Hoffnung nicht auf.

Nach dem nächsten schweren Rückschlag in Imola fährt Lewis Hamilton seine Ansprüche in der WM herunter. «Ich bin raus aus der Weltmeisterschaft, das ist klar», sagte der Brite, immerhin siebenmaliger Titelträger. Mit Platz 13 war der 37-jährige Superstar beim GP der Emilia-Romagna nicht einmal in die Punkteränge gekommen – zum ersten Mal seit fast einem Jahr.
Der Mercedes sei «unfahrbar» gewesen, sagte Teamchef Toto Wolff und entschuldigte sich gleich nach dem Rennen öffentlich bei Hamilton. Die Zeitung «The Sun» schrieb: «Es war es eine Horrorshow.»
Dieses Auto sei eines Weltmeisters wie Hamilton nicht würdig, betonte Wolff. Dass es Teamkollege George Russell mit dem Silberpfeil im Rennen am Sonntag in Imola bis auf Platz vier geschafft hatte, sei ein Highlight gewesen, befand der Teamchef. Aber Wolff stellte auch klar: Ohne das ganz frühe Aus von Carlos Sainz im Ferrari und dem Fehler des später sechstplatzierten Charles Leclerc ebenfalls von der Scuderia wäre auch Russell nicht so weit vorn gelandet.
«Er ist der beste Fahrer der Welt»
Wolffs Erkenntnis nach vier Grand-Prix-Wochenenden: «Ich glaube, dass wir um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mitfahren können, aber mehr nicht.» Allerdings gab er in einer Medienrunde nach dem Rennen auch zu bedenken: Er wolle sich vom Gedanken an die WM nicht verabschieden. «Was ich an dem Sport liebe, ist, dass er nicht immer der Mathematik folgt.» Auch Hamiltons Teamkollege Russell ist überzeugt: «Lewis wird unglaublich stark zurückkommen. Daran habe ich keine Zweifel.»
Das Problem beim Auto ist sein starkes Hüpfen, in dessen Folge das Setup nicht optimal ist und dadurch das Leistungspotenzial ungenutzt bleibt. «Wenn wir es schaffen, dass Auto einigermaßen gerade auf die Bahn zu stellen, fahren wir vorne mit», sagte Wolff und bekräftigte Richtung Hamilton: «Der Kerl ist der beste Fahrer der Welt, er hat einfach nicht die Maschine und die Ausrüstung, das zu zeigen.»
In den vergangenen acht Jahren gewann das erfolgsverwöhnte Mercedes jeweils die Team-WM, zudem feierte der Mercedes-Rennstall sieben Fahrertitel, sechs durch Hamilton selbst – erst im letzten Jahr war er durch Max Verstappen enttrohnt worden. «Wir arbeiten weiter hart und bewahren weiter die Hoffnung, dass wir alles zusammenbekommen», betonte Hamilton in Imola, wo alles schiefgelaufen sei, was nur schieflaufen könne.
Im Klassement ist Hamilton mit 28 Punkten Siebter. Hamiltons Rückstand auf Spitzenreiter Leclerc beträgt bereits 58 Punkte. Imola-Sieger Verstappen liegt 31 Punkte vor Hamilton auf WM-Rang 2. Ihm gelang es in der Schlussphase des Rennens sogar, seinen grossen Rivalen zu überrunden.
DPA
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